Ich glaube schon langsam das wir das verkomplizieren. Wirklich was bringen tut es nichts.
Da schließe ich mich in Teilen an. Aber: Man kann im Zweifel immer sagen "Jeder soll selber sehen wie er es macht" und dann nicht mehr weiter darüber reden - aber dann braucht man im Grunde gar keine Übungsbeschreibung mehr
Zweifelsfrei muss jeder für sich ausprobieren, wie sehr ihm diese oder jene Übung gefällt und ob er sie ins Training einbauen will, aber eine Unterscheidung der Übungen und eine Information darüber, in welchem Umfang und mit welchem Ziel diese jeweils wirken, ist für mich genau das, worum es in einem PE-Forum (auch) geht.
Ich meine es merkt doch eh jeder für sich selber wie er bei einer PE Übung besser zurecht kommt.
Es geht aber, meines Erachtens, nicht nur um "besser zurechtkommen", sondern auch um "gezielt eine bestimmte Wirkung herbeiführen". Nach der obigen Logik würde sonst ein Newbie vielleicht sein Leben lang Uli Squeezes ausführen und sich dann verzweifelt fragen, warum sein BPFSL nie ansteigt
Ich sah und sehe es da weiterhin so: Einen klaren Dreierbereich (Low, Mid, High) kann eigentlich jeder bei seiner Jelq-EQ bestimmen, sofern er eine Vorstellung davon hat, was mit Low, Mid oder High (bzw. Max) gemeint ist. Damit diese Definitionen feststehen, gibt es dann eben die jeweiligen Übungsbeschreibungen. Natürlich weiß man nicht zu jeder Zeit, ob man gerade bei 82% EQ ist oder bei 91%, aber man kann durchaus eine Vorstellung davon haben, ob es über die gesamte Jelqzeit eher eine Tendenz zu Low-, Mid- oder High-EQ-Jelqs war. Das siehst du ja auch so, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Für mich ist eine physikalische Erklärung solange sinnvoll, bis genug Erfahrungswerte diese überflüssig machen.
Exakt. Und für mich gibt es eben genügend Erfahrungsberichte, die darauf schließen lassen, dass man die Jelqs entsprechend aufteilen kann. Wenngleich sich hier in Deutschland nur wenige mit der Unterscheidung beschäftigt haben, ist eine derartige Einteilung in den US-Foren seit Jahren etabliert.
Nichtsdestotrotz ist dein physikalischer Einwand in Hinblick darauf, wie der Druck sich beim Jelqen verteilen müsste (nämlich in alle Richtungen gleich), interessant und weiterführend.
Weiterhin bin ich aber nicht restlos überzeugt, dass dies auch für das Blut in den Schwellkörpern mit ihrer speziellen Anatomie so gilt. Zudem ist überhaupt nicht klar, ob es der Druck ist, der entscheidend für das allgemeine Wachstum der Schwellkörper ist. Denkbar wäre z.B., dass eine Expansion der Schwellkörper in die Breite durch Druck probat erreichbar ist, während die Expansion in die Vertikale nur durch Durchblutungsförderung und andersartige Erweiterung der Schwellkörper (z.B. Aufbau zusätzlicher glatter Muskulatur) gelingen kann.
Das Ergebnis, nämlich das Jelqs mit moderater EQ besser in die Länge wirken und Jelqs mit sehr hoher EQ eher den Umfang erhöhen, ist für mich hinreichend belegt. Es ist für mich aber natürlich fraglich, wie man das biologisch/physikalisch erklären kann.
Wenn es nicht die gezielte Bewegung des Blutes ist, weil es gezielten Druck nicht geben kann, dann muss es etwas anderes sein. Ich persönlich denke aber noch immer, dass man Druck in gewisser Hinsicht kanalisieren kann (z.B. wenn die schneller jelqenden Hände als zusätzliche Begrenzungen wirken, die eine Ausdehnung in die Breite blockieren und die Kompression nur in den vorderen Schwellkörperbereichen wirken lassen). Ich kann das Blut bei hoher EQ hart gestaut nach vorne schieben und damit die Schwellkörper seitlich ausdehnen. Oder ich schiebe es locker und schneller nach vorne, so dass sich dort seine Kompression erst entfaltet.
Womöglich ist das aber auch ein falscher Erklärungsansatz, ich liege falsch und es gibt einen ganz anderen Grund dafür, warum es so wirkt.
So oder so: Eine Unterteilung ergibt für mich in jedem Fall Sinn. Diese sollte nur so formuliert sein, dass man sich darin wiederfindet und sich nicht unnötig verunsichert fühlt.
Ich glaube durch die vorangegangene Diskussion haben wir zumindest einige Punkte angeschnitten, die bisher noch nie wirklich beleuchtet wurden und zudem eine grundlegende Verständigung darüber gefunden, was die drei EQ-Bereiche (Low, Mid, High/Max) ungefähr bedeuten sollen. Auf die Weise fällt mir dann auch das Erstellen der Übungsbeschreibungen leichter und man hat generell eine bessere, weil gemeinsame, Basis.
Es nutzt ja nichts, wenn man die EQ in genaue Prozentbereiche aufteilt und dann keiner mehr angenehm trainieren kann weil er sich entweder dauernd den Kopf zerbricht, ob das jetzt so passt oder er schlicht und ergreifend den scheinbar "besten" Bereich nicht dauerhaft halten kann.
Im Grunde kann ich deine Bedenken absolut bestätigen. Man sollte sich nicht das Jelqen generell durch ewige Selbstzweifel verhageln lassen. Dennoch halte ich eine Reflektion über die eigene, dabei meist vorherrschende EQ für sinnvoll. Beim Stretching bemüht man sich ja auch, eine bestimmte EQ zu halten – nämlich möglichst gar keine
Ebensolche oder ähnliche Begrenzungen und Richtlinien gibt es bei vielen, wenn nicht allen Übungen. Man unterscheidet auch zwischen diversen unterschiedlichen Stretchingarten, auch für das Jelqing ist dieses im Gegenzug ein Blick wert, den wir nun auch mal im deutschen Sprachraum gewagt haben.
Und auch wenn die Ausführung einer Übung am Ende immer in der Entscheidungsgewalt des jeweiligen Anwenders liegt, ist es dennoch hilfreich, wenn er unterteilende Informationen darüber hat, wie er dieses oder jenes Ziel eher erreichen kann.
Grüße
BuckBall