Meine Erfahrung mit der Frage nach dem Aschenbecher war interessanterweise immer eine andere. Als ich noch geraucht habe, machte ich die Erfahrung, dass mich erstaunlich viele Leute in ihrer Wohnung rauchen gelassen haben. Andere Raucher haben das sowieso getan (wobei ich selbst in meiner eigenen Wohnung nie geraucht habe), aber auch viele Nichtraucher haben mir einen Aschenbecher oder irgendwelches Geschirr als Ersatz angeboten. Auf eine seltsame Art ist das eine Form von Gastfreundlichkeit, die ich - wie ich gerade beim Lesen von diesem Gesprach bemerkte - tatsächlich etwas vermisse, seit ich mit dem Rauchen aufgehört habe...
Jetzt wo ich da so drüber nachdenke, merke ich wie meine Willenskraft sogar nach mehr als zweieinhalb Jahren noch ins Wackeln kommen kann. Ich werde zwar jetzt nicht deswegen schwach werden und eventuell wieder anfangen, aber es ist schon beunruhigend das so zu merken. Die wirkliche Sucht ist eben nicht nur im Körper, sonden auch im Geist. Und vielleicht ist sie auch ein bisschen in der Gesellschaft verankert, schließlich kann scheinbar weder das Wissen um die Gesundheitsschädlichkeit, noch die hohen Steuern oder die Gesetzeslage mit Rauchverboten überall dem Image des Rauchens wirklich nachhaltig etwas anhaben...