Vielleicht sollte ich wirklich wieder ein bisschen offener damit umgehen und die Konfrontation suchen.
Hi Caps,
das ist ja wirklich ein weit verbreitetes Phänomen mit der Paruresis, da solltest Du Dir erstmal keine großen Gedanken machen. Ich hatte das früher auch, und manchmal ertappe ich mich auch jetzt noch dabei, dass es dann "nicht so leicht fließt", obwohl ich leicht exhibitionistisch veranlagt bin...
Dass Du Dich mit dem Problem "alleine" fühlst, liegt einfach daran, dass Männer, die das gleiche Problem haben, es einfach vermeiden auf ein öffentliches Pissoir zu gehen, sondern lieber in der Kabine verschwinden. Ich hab schon oft anhand der Geräusche mitgekriegt, wie Typen in der Kabine neben einem einfach nur pinkeln (und das auch noch im Stehen), wahrscheinlich, weil sie es "öffentlich" eben nicht können oder es ihnen unangenehm ist.
Ich würde mich dem Ratschlag der anderen hier anschließen und Dir empfehlen, sooft wie möglich Orte aufzusuchen, an denen man seinen Penis nicht verstecken kann, also Schwimmbadduschen, Sauen, Toiletten. Eine echte Therapie gegen diese Scheu finde ich etwas übertrieben, aber sich solchen Situationen bewusst zu stellen hilft oft schon. Eine exhibitionistische Neigung, wie Adrian schon sagte, wirst Du Dir dadurch auch nicht gleich entwickeln...
Falls Dein Leidensdruck natürlich zu groß ist, dann solltest Du therapeutische Hilfe in Betracht ziehen - wenn Du privat krankenversichert bist, kannst Du direkt ohne Deine Eltern zu fragen zu einem Psychologen Deiner Wahl gehen; falls Du gesetzlich versichert bist, dann hilft der Gang zu Deinem Hausarzt, der Dich dorthin überweisen kann. Es gibt im Internet, wie Du vielleicht schon gesehen hast, eine Menge Infos, Selbsthilfegruppen und Chatforen zu dem Thema; dort gibt es auch Verabredungen von Zweiergruppen, sog. "Pee-Buddies" (nettes Wort) an gleichen Wohnorten, die beide an Paruresis leiden und durch gemeinsames Pinkeln in öffentlichen Toiletten sich gegenseitig zu therapieren helfen. Netter Gedanke eigentlich...