Man muss mal grundlegend zwischen Selbstakzeptanz, Selbstliebe, dem Aussehen und subjektives Einschätzen des Aussehens unterscheiden, alle diese Dinge haben keinen direkten Zusammenhang miteinander! Es bringt nicht viel sich einzureden zu wollen, man ist ein Adones (schreibt man das so?) wenn man schlecht aussieht und das auch genau weißt, nur das hat mit Selbstakzeptanz und Liebe nichts zu tun.
Jemand der echt schlecht aussieht kann dermaßen viel Selbstliebe ausstrahlen, dass er die meisten tollen aussehenden Typen übertrifft (wobei sich viele optisch gut aussehende Menschen sehr stark dadurch definieren, was den wirklichen Selbstwert mindert). Also eine hohe Attraktivität und ein tiefe innere Selbstliebe, haben nicht viel gemein. Leute die sich wirklich bedingungslos selber lieben, findet man ohnehin selten. Es behauptet zwar immer jeder, dass er echt viel Selbstliebe hat und sich total und völlig akzeptiert, nur stimmt es halt nicht.
Wirklich die meisten und damit meine ich auch echt gut aussehende Menschen, haben ein Problem mit der Selbstliebe. Wer kennt das nicht, wenn sich die hübsche Frau erst 1 Stunde im bad fertig machen muss, damit sie raus gehen kann. Oder der Stecher der sich durch eine Abfuhr aus dem Konzept bringen lässt. Das Ego ist immer so angelegt, dass es die eigenen Unzulänglichkeiten vor dem bewussten Denken verhalten zu versucht. Das ist zwar nicht unbedingt schlecht, nur hindert es dabei Sachen wie Selbstwert oder Akzeptanz zu verbessern "weil man es ja nicht nötig hat".
Aus diesem Grund halte ich solche Umfragen für völlig realitätsfern. Man bekommt hier höchstes den Eindruck, wie sich die Menschen selber gerne sehen würden, dass dies meist bei hohen Maßstäben angesiedelt ist, ist auch nicht weiter verwunderlich. Übrigens, ein Mensch der objektiv nicht besonders aussieht, dies aber auch problemlos zugeben kann und damit kein Problem hat (sich also wirklich akzeptiert) hat automatisch einen höheren Selbstwert, wie jemand der gleich aussieht, dass zwar weiß aber so tut als wäre er ober mega attraktiv.
Versteh mich nicht falsch. Eine negative Verzerrung bei der sich der Mensch schlechter einschätzt, wie er objektiv aussieht, ist natürlich schlecht und sollte beseitigt werden. Auch eine kleine positive Übertreibung ist nicht schlecht. Nur wenn ein untrainierter 150kg Mann (um es mal überspitzt auszudrücken) behauptet er hätte den Traumkörper, dann schadet er damit massiv seinen Selbswert. Denn er geht davon aus, um einen hohen Wert zu haben, benötigt er einen Traumkörper. Dass er diesen nicht hat, weiß er ja. Also kommt er sich weniger Wert vor.
Gruss Mad