Ist schon recht lange her, dass ich in diesem Thread gepostet habe. Immer wieder, aber verstärkt in letzter Zeit, ist mir durch Äußerungen im Forum aufgefallen, wieviel leichter es schwule Männer in vielerlei Hinsicht haben, als der durchschnittliche Hetero. Auch wenn in vielen Belangen des täglichen Lebens Gleichstellung und Normalität noch nicht alltäglich sind, dürfen wir uns, was unsere Sexualität anbelangt, als privilegierte Gruppe betrachten.
1. Penisgröße: auch wenn es angeblich irgendwelche Erhebungen gibt, nach denen schwule Männer etwas größere Durchschnittswerte aufweisen sollen, halte ich das für Blödsinn. Wir können allerdings unsere eigenen Penisse immer wieder mit denen anderer Männer vergleichen - und das nicht nur schlaffe Schwänze verstohlen unter der Dusche oder am Strand, sondern unter völlig realistischen Einsatzbedingungen. Der Vergleich macht eben wirklich sicher. Zwar kann/will oder soll nun nicht jeder Mann die Fronten wechseln, nur um sein peniles Ego zu stärken, aber, wie auch in anderen Lebensbereichen, die Erfahrungswerte anderer dafür nutzen.
2. Erwartungshaltung: Oft wird behauptet, Schwule wären durch die Bank Sizequeens. Auch wenn schwule Männer schwanzfixiert sind - was nicht unbedingt überraschend sein dürfte - es geht dabei vor allem darum, einen optisch ansprechenden und funktionstüchtigen Penis zu haben. In der Regel erwarten und erfreuen sich Männer bei männlichen Sexpartnern aber einen/an einem Durchschnittspenis. Es gibt natürlich auch Jungs, die gezielt nach Ü20cm suchen - ein schwuler Mann fühlt aber viel weniger eine Art Verpflichtung diesen Wunsch zu erfüllen, als das scheinbar bei Heteros zur Zeit üblich ist. Nicht dass wir nicht auch gerne Riesenschwänze hätten, aber wenn´s halt mal nicht ist, dann konzentrieren wir uns darauf, möglichst viel Spaß mit unseren 13, 15 oder 17cm Penissen zu haben.
3. Angebot und Nachfrage: Wir wissen, dass wir auch mit einem kleineren Glied gefragt sind. Gepflegtes Aussehen, eine gewisse Sportlichkeit, selbstbewusstes Auftreten machen da schnell den einen oder anderen "fehlenden" Zentimeter wett. Jene Kerle, die "nur" einen beeindruckenden Penis haben, bekommen zwar auch sexuelle Erleichterung geboten, holen sich diese aber eher an Glory Holes, was ja nicht jedermanns Sache ist. Ohne Frage hat auch in der schwulen Welt ein junger Athlet mit einem schönen Gesicht und einem großen Penis die besten Karten. Da aber 98% der Männer diese Voraussetzungen nicht erfüllen, macht man eben das Beste aus den gegebenen Voraussetzungen. Ich mache das und habe in einem Alter, von dem ich früher dachte, da würde schon längst alles vorbei sein, nach wie vor ein erfülltes Sexleben.
Manchem wird auffallen, dass es erhebliche Unterschiede zur heterosexuellen Normalität gibt, das erklärt aber nicht, warum es diese Unterschiede eigentlich geben MUSS. Warum sollte ein 56jähriger Hetero mit einem 14cm Penis sexuell weniger attraktiv sein als ich, ganz zu schweigen von den vielen jüngeren Usern, die auch noch besser ausgestattet sind? Das kann zu großen Teilen nur an Eurem Mindset liegen. Seid Euch Eurer Männlichkeit bewusster und macht Euch klar, dass Ihr als Männer sexy und begehrenswert seid. Lasst Euch nicht von Frauenzeitschriften vorschreiben, welche Erwartungen Ihr zu erfüllen habt. Emanzipiert Euch und gebt den Frauen nicht andauernd das Gefühl, Ihr müsstet um ihre Gunst betteln, sonst müsst Ihr Euch damit zufrieden geben, wie ein lieber Hund am Kopf getätschelt zu werden. Sie sind Weiber, Ihr seid Kerle - sie haben was ihr wollt und umgekehrt. Versucht gar nicht, ihnen etwas anderes anzubieten, als das was Ihr seid - Männer. Erst wenn Frauen darauf kommen, dass jene, die sich damit nicht zufrieden geben, auf der Strecke bleiben, wird die Geschlechterbalance wieder ins Lot kommen.
Gruß Adrian