Hallo Leo,
schön von dir zu hören
Ich wollte die Tage schon etwas dazu schreiben, hatte dann aber deinen „Im Ruhestand“-Status gesehen und gedacht, du hättest PE (vorerst) an den Nagel gehängt.
Zum Programm:
Ich hatte mich bisher am 3-Phasen-Vakuumtraining von Aboutall orientiert.
Davon rate ich dringend ab. Im Grunde hat nie jemand mit diesem Programm signifikante, dauerhafte Erfolge erzielt – mal von Aboutalls Bericht über sich selbst abgesehen. Die, die seine Routine nachahmten, hatten vielmehr auf kurz oder lang mit EQ-Verlust, Überlastung und/oder Verletzungen zu kämpfen. Der Grund dafür ist schlicht, dass es viel zu intensiv ist. Ein Programm, dass 7/0 die Schwellkörper angreift (und das 60 Minuten je Tag bei hohem Unterdruck), ist sowohl unnötig intensiv, als auch suboptimal, was die Regenerationszeiten angeht. Gerade wenn die Schwellkörper im Fokus stehen, sollte man für ausreichend Regenerationstage sorgen. Rhythmen wie 2/1 oder 1/1 sind in diesem Fall viel sinnvoller, weil die glatte Muskulatur in den Schwellkörpern dann eben auch genügend Möglichkeiten hat, sich zu bilden und das Training sinnstiftend zu verwerten.
Gibt es Dinge zu kritisieren? Und gibt es Erfahrungen, bei dauerhaften 4-2 inHg zu pumpen oder muss man schon auf 5 bzw. 6 inHg hochgehen?
Dafür gibt es leider nicht die eine Regel, weil es auch sehr darauf ankommt, wie man individuell auf den Unterdruck reagiert. Manche haben mit -3 inHG schon große Probleme, andere kommen mit -5 bis -6 inHG gut klar. Darüber hinaus (also über -6 inHG) braucht man auf jeden Fall nicht gehen, denn der Penis kann auch mit niedrigerer Intensität ausreichend trainiert werden. Zudem steigt dann auch die Verletzungsgefahr (Lymph- oder Blutblase).
Problematischer als ein ungefähres Festlegen der sinnvollen Obergrenze, ist die Markierung einer Untergrenze, da dort eben viele Männer unterschiedlich reagieren.
Das Problem ist oft auch, dass sich schnell der Irrglaube einschleicht, es wäre gut, wenn man sich an hohen Unterdruck gewöhnt und mit diesem ständig trainiert. Das ist nicht der Punkt. Es geht darum, den Penis möglichst optimal auszulasten – und dabei ist es im Grunde egal, ob dieser Trainingsreiz durch 3x 20 Minuten bei -6 inHG oder bei 1x 10 Minuten mit -3 inHG erreicht wird. Genaugenommen ist es sogar besser, wenn man sich mit weniger Intensität und weniger Zeit auslasten und genügend Wachstumsreize setzen kann.
Vielleicht klingt es wie eine tolle Räubergeschichte, wenn man mit -12 inHG gepumpt hat, 7/0-Schwellkörperprogramme fährt oder 2+ Stunden am Tag in der Pumpe verbringt – aber es bringt einem in den meisten Fällen wenig, außer die erhöhte Gefahr einer Verletzung. Ich habe das alles schon einmal gemacht und kann nur sagen: Lieber die Intensitäten langsam aufbauen und gut abstimmen.
Kann man eventuell eine bessere Übung als die Jelqs einbauen? Von Ballooning sehe ich ab, ich möchte mich nicht unnötig desensibilisieren.
Wenn du auf den EG abzielen willst, solltest du bei den begleitenden Jelqs auf eine möglichst hohe EQ achten (ergo: High-EQ-Jelqs, möglichst langsam ausführen). Zusätzlich kannst du immer wieder Erect Squeezes oder Uli Squeezes unter die Jelqs mischen. Eine weitere mögliche Ergänzung wäre Cockring-Ballooning. Das kannst du als modernere, umsichtigere Form des klassischen Cable-Clampings sehen.
Von Ballooning sehe ich ab, ich möchte mich nicht unnötig desensibilisieren.
Ehrlichgesagt halte ich es für ein Vorurteil, dass Ballooning einen desensibilisiert. Das gilt zweifelsohne, wenn man es mit ständigem Pornokonsum kombiniert.
Aber das ist eben der Punkt am Ballooning, der gerne übersehen wird: Es hilft auch dabei, die Kontrolle über sein Kopfkino wieder zu erlangen und selbst zu erkennen, womit man sich gut erregen kann. Die Phantasie ist dabei ein sich deutlich langsamer abnutzender Reiz, als eine Kaskade von heftigen, übersteigerten Reizen aus Pornos.
Von daher kann Cockring-Ballooning durchaus einen Blick für dich wert sein. Auch klassisches Ballooning ist nützlich nach dem Pumpen – da du dabei mit sehr milder Intensität ein Check-Up für die Schwellkörper hast und gleichsam die Lymphe aus dem Penis bekommst.
Hinzu kommt: Jelqing mit hoher EQ hat auf das Lustzentrum dieselbe Wirkung wie Ballooning – bei Beidem arbeitest du mit einem hohen Erregungsniveau. Wer also vorbehaltlos jelqt, der kann auch zum Ballooning greifen.
Das hohe Erregungsniveau allein ist kein Problem, solange man sich dabei nicht mit unnötiger Reizflut abstumpft. Ich selbst balloone seit Jahren ausgedehnt und regelmäßig – und meine EQ ist einwandfrei, genauso wie meine Sensibilität.
Gibt es einen Traininglog, der auch nur auf Dicke geht?
Zum Beispiel meinen. Während der vakuumbasierten Trainingsphasen war es in erster Linie ein gezieltes Training für den Umfang.
Mein Rat: Geh vom Gas und konzipiere das Programm in seinem Rhythmus, der Pumpdauer und den begleitenden Übungen neu. 7/0-Schwellkörperprogramme müssen nicht sein, das endet viel zu schnell in Überlastung oder in der Gewöhnung an extreme Reize. Du kannst deine Schwellkörper auch mit viel geringerem Pensum effektiver auslasten – zumal du ihnen dann die Möglichkeit zur Regeneration lässt.
Ein weiterer Punkt, der dir beim gezielten Training helfen kann, ist die gezielte Nutzung von durchblutungsfördernden Mitteln. Nutzt du so etwas derzeit? Besonders in den nächtlichen Regenerationsphasen kann das als Ergänzung nützlich sein.
Grüße
BuckBall