Na dann gebe ich mal als Vertreter der jüngeren Generation mein Statement dazu ab.
Ich wurde mitte der 90er im Westen Deutschlands geboren. Demnach war meine Einschulung 2001 und nach wenigen Wochen gab es tatsächlich den ersten Termin einer schulischen Vorsorgeuntersuchung.
Ich kann nur für meine Grundschule sprechen, doch war dies eine freiwillige Leistung, welche über die Schule organisiert war.
Das bedeutet, dass wir Schüler einen Brief mit nach Hause bekamen, auf dem die Eltern der Untersuchung entweder einwilligen konnten oder diese ablehnen.
Schätzungsweise 3/4 meiner Klasse nahmen dann aber doch an dieser Untersuchung Teil, soweit ich mich noch recht erinnere.
Wir warteten alle in einem langen Flur aufgereiht. Die Anwesenheit der Eltern bei der Untersuchung war erlaubt, daher waren die meisten Kinder mit mindestens einem Elternteil vor Ort.
Die Untersuchung an sich war im nachhinein betrachtet den sogenannten U-Untersuchungen ziemlich ähnlich.
Vom testen der Reflexe über Größe, Gewicht etc. wurde der komplette Körper durchgecheckt.
Auch der Penis und die Hoden wurden untersucht um einen kindlichen Leistenbruch, Hodenhochstand oder eben eine Phimose festzustellen. Er zog ein wenig an meiner Vorhaut, welche sich kaum bewegte und alles war für mich erst einmal normal.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch völlig unaufgeklärt über Penisse, die Vorhaut und alles was dazu gehörte, und war einfach froh als die Untersuchung vorbei war.
Der Arzt besprach noch einige Dinge mit meiner Mutter und wir konnten dann den Raum verlassen.
Einige Zeit später hatte ich dann einen Kinderarzt-Termin, welcher die identische Untersuchung beinhaltete.
Die einzige Ausnahme war, dass er mit aller Kraft die Vorhaut zurückzog, was mir starke Schmerzen bereitete.
Wie ich dauraufhin erfuhr, hat der Schul-Arzt eine weiter Abklärung einer etwaigen Phimose beim Kinderarzt erbeten.
Nach diesem für mich zu dem Zeitpunkt doch sehr traumatischem Erlebnis haben meine Eltern mir in einem Gespräch erklärt, dass die Vorhaut entweder abgeschnitten wird oder ich mit einer Salbentherapie versuchen muss, diese zu dehnen.
Wie man es sich vorstellen kann, legte ich natürlich großen Protest ein, als die Worte Vorhaut/Penis und Schnitt in einem Satz fielen und meine Eltern ließen die ganze Situation erstmal ruhen.
Die Salbentherapie brachte auch nach mehr als einem Jahr nicht den gewünschten Erfolg und so kam eine Beschneidung auch mehrfach wieder ins Gespräch. Auch mit dem Hintergrund, dass die Untersuchungen in der Schule immer wieder die gleiche Empfehlung an den Kinderarzt enthielten. Ich wehrte mich jedoch immer wieder dagegen. Im Laufe der Pubertät, nach den ersten Masturbationsversuchen weitete sich die Vorhaut dann allmählich spontan, was nach einiger Zeit dazu führte, dass ich sie komplett hinter die Eichel ziehen konnte.
Rückblickend führten diese ganzen Ereignisse wahrscheinlich auch zu einer Art abneigung zu meiner Vorhaut, was mich letztendlich mit 16/17 zu den ersten Versuchen führte, diese ständig zurückgezogen zu halten.
Seit meinem 19./20. Lebensjahr, nun also seit mehr als 5 Jahren ist dies nun auch der Dauerzustand.
Und hier bin ich nun und unterhalte mich mit euch über Penisse, Vorhäute und alles was dazu gehört
Auch wenn das schon viel war, ist es eine stark gekürzte Version meiner Geschichte.
Solltet ihr also Fragen haben, immer her damit!