Ohne jetzt
@Schlagi 's Antwort vorwegnehmen zu wollen:
Es ist schon ein Unterschied, ob Du beim Vorspiel und Rumfummeln gar nicht darauf zu achten brauchst, was "da unten" geschieht, weil "er" sowieso zur rechten Zeit stehen wird wie eine Eins, oder ob Du einen extra Akt einschieben musst, um das Ding wenigstens einigermaßen beischlaffähig zu bekommen. Abgesehen davon, dass es nervt, wenn man nicht einfach "weitermachen" kann, sind viele Zeitgenossen sicher darauf getrimmt, dass alles andere als die Instant-Mörderlatte als ein Zeichen mangelnder Männlichkeit - oder zumindest mangelnder Attraktivität des Partners - angesehen wird.
Mir ist in letzter Zeit beim Betrachten erotischer Szenen in Spielfilmen usw. vermehrt aufgefallen, dass immer so getan wird, als ob beim männlichen Helden die Erektion schon beim ersten Kuss mit der Holden verfügbar ist (auch wenn man die Erektion selbst natürlich in einem normalen Spielfilm nicht sieht, aber man kann ja aus den Bewegungen schließen, dass der Braten schon in der Röhre ist). Auf der weiblichen Seite wird auch immer genauso selbstverständlich gezeigt, dass sie schon von Anfang an genug feucht ist, um "ihn" reinzulassen. Kein Vorspiel, auch keine langen versauten Dialoge vorher, nichts. Manchmal habe ich mich dabei gefragt, ob ich der einzige "normale" Mensch hier bin, bei dem das nicht alles so rucki-zucki geht, bei dem der kleine Mann nicht sofort auf Fingerschnippen einsatzfähig ist. Insbesondere, wenn es die zwei im Stehen in einer dunklen Treppenhausecke treiben (natürlich nur, nachdem sie sich unmittelbar vorher auf das heftigste gestritten haben), hätte ich neben dem führungslosen Finden des "Eingangs" schon mal Schwierigkeiten, in so einer stehenden Stellung überhaupt längentechnisch beweglich zu sein...
Solche Stereotypen prägen natürlich das Bild in der Öffentlichkeit von einem "gelungenen" Akt. Alles muss schnell-schnell gehen und sofort verfügbar sein.
Edit:
@Schlagi und
@TrickyDicky waren doch wieder mal schneller mit dem Tippen...