Dass ich hier noch nichts gepostet habe, verrückt.
Bis 16 hatte ich keine musikalische Identität. Pop wurde gehört, Chartsmusik. Mir haben da auch manche Popsongs gefallen, keine Frage. Die Musik dahinter, das Songwriting, die Komposition, schon das Heraushören der Instrumente, habe ich damals aber nicht verstanden.
Als Teenie wurde mir mein "Musikgeschmack" dann peinlich. In der Klasse haben alle den obercoolen HipHop gehört, aber damit konnte ich überhaupt nichts anfangen. Bis auf wenige Ausnahmesongs und -künstler kann ich damit auch heute noch nichts anfangen. Die anderen hörten HipHop; emotionaler Schmusepop, wie ich ihn damals gehört habe, war uncool. Bin dann über Internetbekanntschaften auf den Metal gestoßen.
Am Anfang konnte ich mit dieser Kakophonie aus Geräuschen wenig bis nichts anfangen, ich musste mir das tatsächlich erst
schön hören, v. a. über die sanfteren Umwege des Emocores, Punk Rocks und Alternative Rocks. Die erste Metalband, die ich als erstes überhaupt und mit als erstes regelmäßig gehört habe, war Caliban.
Hab mich dann auch richtig in die Materie eingelesen, mich dort wohlgefühlt. Das war für den 16-jährigen Terion ebenso böse und erwachsene Musik wie HipHop, nur hat mir das besser gefallen und es hatte etwas Verwegeneres und weniger Proletenhaftes. Über den Zugang zum Metal und der Identifikation damit (nicht der Szene, die war mir zu pseudo drauf), habe ich auch einen tieferen Zugang zu Musik im Allgemeinen erhalten. Ich habe mein Gehör trainiert und gelernt, einzelne Instrumente aus dem Klanggemisch herauszuhören. Auch die Songs aus meiner Kindheit klingen jetzt, mit dem trainierteren Gehör, doch recht anders.
In den folgenden Jahren hate ich nicht nur die halbe Diskografie vieler großer Metalbands gehört, sondern sämtliche andere Musik verpönt. Nur noch Metal. Das musste sich dann eben doch auflockern, weil auch andere Genres viel Geiles zu bieten haben.
Mittlerweile höre ich zwar immernoch am allermeisten Metal, aber auch sehr viel Rock, auch wieder Pop (insbesondere aus dem avantgardistischen und Indie-Bereich), zudem elektronische Musik und, in Ansätzen, Jazz.
Was mich bis heute nicht bewegen kann, sind (bis auf sehr wenige Ausnahmen) HipHop, Schlager/Volksmusik und klassische Musik.
Aus jeder der 4 oben genannten Musikrichtungen (ohne Jazz) ein Song, der mir gut gefällt:
Metal: Sybreed ~ Bioactive
Rock: Tri State Corner ~ Follow Me Blindly
Pop: Mads Langer ~ You're Not Alone
Elektronische Musik: ShockOne ~ Home