Ich finde, Tattoos wie oben gezeigt sehen nur an muskulösen, wie gemeißelt dastehenden Männerkörpern gut aus.
Was Männer angeht: sehe ich genauso. Auf einem durchtrainierten Körper sehen Tattoos viel ansprechender aus als auf einem Hänfling. Allerdings sieht ein durchtrainierter Körper imo grundsätzlich und in jeglicher Hinsicht ansprechender aus als ein Hänfling. ^^'
Bei Frauen sehen Tattoos gut aus, solange die Dame nicht fett ist.
Aber Tattoo ist halt nicht gleich Tattoo. Sie unterscheiden sich in der künstlerischen Ausführung halt oft deutlich, und wer will schon sein Leben lang ein krakeliges, dilettantisches "Kunstwerk" mit sich rum tragen?! Und wenn schon, dann so flächendeckende Dinger wie bei den meisten hier gezeigten Tattoos. Und man sollte sich halt genau überlegen, ob man sich ein Leben lang für ein bestimmtes Motiv, Namen usw. entscheidet, auch wenn die auf die Brust tätowierte "Lilly" schon längst das Weite gesucht hat...
Das ist auch mein "Problem": Ich finde Tattoos eigtl. sehr cool. Aber erstens habe ich keinen durchtrainierten Körper, auf dem das gut aussieht, und zweitens sind die meisten Motive langweilig, weil pseudo-deep (irgendwelche möchtergern-weise klingenden Bauernsprüche) oder schon tausendmal gesehen (insbes. Totenschädel+Engel-Motive o.ä.), oder hochgradig peinlich (I ♥ Mom, Name der aktuellen Freundin, des Kinds usw.). Wenn ich mir ein Tattoo stechen ließe, dann eins mit künstlerischem Wert, was meinen gesamten Rücken ziert. V.a. unter den Japanern gibt es einige absolute Meister, die einem bildgewaltige Gemälde auf die Haut zaubern - kosten dementsprechend halt auch was.
Wenn ich ein Pornostar mit einem riesen Schwengel wär, würde ich mir den auch tätowieren lassen. Das sähe bei einem gigantischen Cock nicht nur krass aus, sondern hätte auch Wiedererkennungswert.
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Was mich weiterhin davon abhält, ein Tattoo stechen zu lassen, ist, dass man dann von der Gesellschaft in eine gewisse Schublade gesteckt wird. Und das gefällt mir überhaupt nicht.
Es gibt nämlich für mich nur zwei oder drei "Aber" bei der ganzen Geschichte: Mich stören erstens oft die gewählten Bildmotive, die sich z.B. um Totenköpfe, Tod und Gewalt drehen. Warum huldigt man auf diese Weise etwas, was den Menschen zerstört und nur Leid und Schmerz mit sich bringt? Es ist ja ein Unterschied, ob man mal zum Scherz an Halloween als 12-Jähriger ein Skelettkostüm anzieht, oder ob man sowas 30-40 Jahre mit sich rumträgt und dann mit 70 und längst erschlafften Muskeln langsam selbst den Knochenfiguren immer ähnlicher wird?
Oder ist das so ein "Mast- und Schotbruch"-Wunsch-Ding, also dass man etwas Gegenteiliges und Lebensverachtendes explizit als Bildmotiv wählt, weil man dann glaubt, besonders lang zu leben???
Motive, die sich mit Tod, Verderben und Schmerz beschäftigen, sollen/wollen meist aufzeigen, dass Vergänglichkeit und Leid zum Leben dazugehören. Der Träger des Motivs will dadurch aufmerksam machen, dass dies auch ein Teil seines Daseins oder seiner Biografie ist und er sich davor nicht verschließt, nur, weil es unangenehm ist oder gesellschaftlich verschwiegen wird