EIne richtige NoFap/NoPorn Challenge geht ja auch etwas länger wie paar Tage (z.B. 90 Tage). Und es ist normal, dass innerhalb der ersten Wochen kein Sexualtrieb vorkommen kann. Diese Challenge ist ja auch die Männer gerichtet, die unter ED leiden (Mögliche Symptome: Wenig Empfinden, keine Morgenlatte, Penis wird beim Sex schlaff etc.). Gibt viele Erfahrungsberichte auf Reddit.
Ich habe NoFap auch eher aus Neugier begonnen, und bin mir erst im Laufe der Zeit, so nach 1-2 Wochen, darüber klar geworden, dass ich eigentlich seit Ewigkeiten keine richtige Morgenlatte mehr hatte. Klar, der Kolben ist mal dicker und noch ein bissl fleischiger gewesen am Morgen, aber eben nicht die kranke Keule die man so aus Pubertät-Zeiten noch in Erinnerung hat
Ne richtige ED hatte ich auch nicht, zumindest nicht in meiner letzten und ersten Beziehung - der Sex war da immer genial und die Latte hat zu 95% funktioniert wie sie soll, allerdings war die Beziehung auch von gegenseitiger, tiefer Liebe geprägt und man konnte sich beidseitig "fallen lassen". Keine Ahnung, in wie fern das vielleicht ein wenig über die schon vorhandenen, durch den Pornokonsum (der jedoch in der Beziehung eingeschränkt war) hervorgerufenen "Schaden" hinweggetäuscht hat.
Nach dem die Beziehung leider in die Brüche gegangen ist, hat der Pornokonsum allmählich total Überhand genommen. Rückblickend war der PMO wie ein Automatismus, um sich unangenehmen Dingen (in dem Fall wie Kummer, Trauer, schmerzhafte Selbstreflektion) nicht stellen zu müssen (wiederholte Betäubung). Ich habe mich dann irgendwann 3-4 täglich zu immer heftigeren Pornos selbstbefriedigt...ist ja schließlich gesund und macht ja eh jeder
. Dementsprechend sah der Rest an mir aus: Testowerte nicht mehr auffindbar, kaum mehr aufs Äußere geachtet, keine Motivation für irgendwas, etc.
Durch NoFap habe ich endlich gelernt, dass dieser "Triebschub", den man meißt nach ein paar Tagen Abstinenz erlangt, nicht einfach sexuelle Energie ist, die man so schnell wie möglich loswerden muss. Indem es mir gelungen ist, diese Energie auf andere Bereiche des Lebens zu übertragen, ist mir auch erst bewusst geworden, wie selbstsüchtig mein Pornokonsum mich irgendwie gemacht hat.
Ich will damit nicht generell gegen Pornos wettern. Bei mir ist es sicherlich schleichend, durch einen Auslöser im Privatleben, zu einem Suchtverhalten gekommen. Jedoch kann das ja mal jeder bei sich selbst überprüfen, wie gut er darauf verzichten kann. Bei mir hat dieser "Selbstversuch" auf jedenfall ein "Aufwachen" zur Folge gehabt.
Ein ganz anderes Thema sind eben auch die Jungs (offenbar ja auch Mädels), die im heutigen Hochgeschwindigkeitsinternet-Zeitalter aufwachsen und sich schon die Pornos reinziehen, bevor sie überhaupt in die Pubertät kommen. Dass dort ein völlig gestörtes Verhältnis zur menschlichen Sexualität und Intimität vorprogrammiert ist, muss glaube ich nicht weiter erläutert werden.
So, hoffe, dass war nicht allzu abschweifend!