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Jack Thomas war eines der beliebtesten Beefcake Models der 50er Jahre, was man unschwer nachvollziehen kann. Wie viele andere bekannte Bodybuilder posierte er hauptsächlich nackt. Tatsächlich war diese Zeit weit weniger spießig und verklemmt, als uns heute suggeriert wird und die "Liberalisierungen" der 68er Generation brachten hauptsächlich eine Sexualisierung des natürlichen Zustands der Nacktheit mit sich. Sein Partner auf einigen Fotos ist Jack LaLanne, der maßgeblich am beginnenden Fitnessboom beteiligt war und später (GsD erfolglos) versuchte, aufgrund der geänderten gesellschaftlichen Wahrnehmung die Fotoserie per Gerichtsbeschluss beschlagnahmen und vernichten zu lassen. Während die Zeitgenossen in den Bildern lediglich zwei nackt posierende Athleten sahen, trat für die "liberalen" Betrachter späterer Zeiten die homoerotische Note in den Vordergrund.
Wenden wir uns heute Jack LaLanne (1014 - 2011) zu, der in Amerika als Godfather of Fitness gilt. Als Kind französischer Migranten in San Francisco geboren wurde er zu einem der ersten Fitness- und Ernährungsexperten der USA. Mit 15 beschloss er nach einem Vortrag über gesünderes Leben weitgehend auf Zucker und Fleisch zu verzichten und begann mit einem täglichen Fitnessprogramm.
1936 eröffnete er das erste Fitnessstudio, in dem er den Kunden überwachtes Gewichts- und Muskeltraining sowie Ernährungsberatung anbot. Die niedergelassene Ärzteschaft bekämpfte diesen "Scharlatan" vehement und warnte davor, seine Klienten würden sich neben irreparablen Muskelschäden der Gefahr von Herzattacken und Verlust ihrer Libido aussetzen. Als besonderes Gräuel erschien ihnen die Idee, dass auch Frauen mit Gewichten trainieren würden. Entgegen alle Widerstände setzte Lalanne seine Ideen durch und eröffnete im Lauf der Jahre 80 Niederlassungen und entwickelte Geräte wie den Beinstrecker und Kabelzugmaschinen und entwickelte die Idee des Trainings bis zur fatigue. Nicht zuletzt wurde sein Erfolg mit dem TV-Programm The Jack Lalanne Show, die von 1953 bis 1985 lief, untermauert. Bis in seine 90er trainierte er täglich 2 Stunden mit Gewichten und schwamm.
Lalanne galt für eine ganze Generation von Bodybuildern als Vorbild, trotzdem betrieb er den Sport nie kompetitiv. In einem informellen Wettbewerb schlug er als 54Jähriger den damals 21jährigen Arnold Schwarzenegger, der das mit "That Jack LaLanne is an animal" quittierte. Immer wieder für Beweise seiner Leistungsfähigkeit gut, setzte er mit 42 den Weltrekord, indem er 1033 Liegestütze in 23 Minuten machte, zog im Folgejahr schwimmend ein 1.100kg schweres Boot durch den Golden Gate Kanal und setzte solche Übungen bis in sein 70 Lebensjahr fort. (Kein Wunder also, dass er wie im Vor-Post zu sehen ist, seinen Bodybuilding Kollegen Jack Thomas scheinbar mühelos mit einem Arm in die Höhe stemmen konnte)
Er starb im 97 Lebensjahr an einer Lungenentzündung und hinterließ seine zweite Ehefrau und 3 Kinder.
Als 15Jähriger
Zu Zeiten seiner TV Show in den 1960er Jahren und i fortgeschrittenem Alter
1955 als er mit Handschellen gefesselt von Alcatraz zum Fisherman´s Wharf schwamm
Die berühmte Fotosession mit Jack Thomas. Obwohl er später die Existenz der Bilder bestritt, wirken die Bilder, als hätten die Männer viel Spaß bei der Entstehung der Fotos gehabt
Das, was wir sehen, prägt uns, aber was wir zu sehen bekommen, bestimmen nicht immer wir selbst.
Tadddaaaa – 1968 – das Jahr in dem Männer endlich richtige Schwänze bekamen.
Wenn man die Bilder mit älteren Aufnahmen vergleicht, bekommt man den Eindruck, dass ab 1968 Männer plötzlich große bis riesige Penisse hatten, während zuvor die meisten sich im Durchschnittsbereich bewegten. Man muss sich allerdings die Bilder genau ansehen, um gewisse Dinge zu realisieren. Stand zuvor in der Aktfotografie der Mann im Mittelpunkt, lenkt die Aufnahme ab diesem Zeitpunkt den ersten Blick automatisch auf das Genital. Wurde lange Zeit „Männlichkeit“ an anderen Attributen gemessen, macht die Fotografie ab den späten 60er Jahren den (großen) Penis zum wichtigsten Kriterium der Maskulinität. Leicht übersieht man dabei die schlampige Art der Fotografie, die teilweise körperlichen Unzulänglichkeiten der Models usw… so sehr fasziniert eben ein großer Penis. Zwar gibt es seit der Frühzeit der Aktfotographie derartige Bilder, allerdings war es dabei immer klar, dass es sich dabei um Pornographie handelt.
Wer seine Augen offen hält, wird sehr rasch erkennen, dass die Vorstellung, wie ein Glied beschaffen sein muss durch eine Selektion der Models vor allem aufgrund ihrer großen Penisse geprägt ist. Während man früher sozusagen "alle Männer" und auch die Verschiedenheit ihrer Penisgrößen zu sehen bekam, werden jene die "normal" oder kleiner gebaut sind schon von den Fotografen "aussortiert". Wer seinen Penis als "zu klein" empfindet, sollte sich bewusst machen, dass er möglicherweise zu klein für eine professionelle Fotosession ist, in den allermeisten Fällen aber groß genug, um sich allen Anforderungen des Lebens zu stellen.
Männer sind in ihrem ganzen Wesen kompetitiv und fühlen sich instinktiv genötigt, ihre "Mitbewerber" zu übertrumpfen. Wenn ihnen suggeriert wird, ein sehr großer Penis wäre "normal", dann werden sie sich, ohne viel darüber nach zu denken, dieser Ansicht anschließen und versuchen, dieses Kriterium zu erfüllen.
Frage ich mich bei den Aufnahmen aus den späten 60er Jahren „gibt es denn überhaupt noch normalgroße Penisse?“, stellt sich ab den 70er Jahren die Frage „gibt es denn überhaupt noch schlaffe Penisse?“ Haben die Models auf den älteren Aufnahmen wirklich schlaffe (blutleere) Penisse, sind fast ausnahmslos ab 1968 Schwänze zu sehen, die offensichtlich die Maximalgröße vor Erektion erreicht haben. Tatsächlich scheidet mehr als die Hälfte aller Aufnahmen, die ich aus dieser Zeit besitze, aus Gründen des Jugendschutzes aus. Vergleicht sich nun der Betrachter mit einem ohnehin schon weit überdurchschnittlichen Penis, der fast schon erigiert ist, dann erscheint ihm sein eigenes Glied, wie er es tagtäglich in den verschiedensten Situationen kennt, klein. Auch wenn hoch gegriffen höchstens 10% aller Männer wirklich große Penisse haben, ist das immer noch eine so gewaltige Menge, dass sich daraus mühelos tausende rekrutieren lassen, die bereit sind, ihre Schwänze einer staunenden Öffentlichkeit zu präsentieren.
Wäre das ein Grund zu feiern, dann könnten wir eine große Party zum 50.Geburtstag des Peniskomplexes machen.
Auch wenn der Zugriff auf Pornographie gegenüber heute sehr eingeschränkt war, waren es solche Bilder, die mich in meiner Jugend beeinflusst haben und selbstverständlich habe ich daraus auch einen Peniskomplex entwickelt. Möglicherweise gab es auch damals schon Möglichkeiten der Bildbearbeitung, die neben der entsprechenden Auswahl der Models deren Penisse noch vergrößert haben (sicher nicht im selben Umfang wie heute), aber damals war für eine gewisse Zeit meine Wahrheit, dass Männer eben solche Penisse haben müssen. Später habe ich entdeckt, dass das eben nur ein kleiner Teil der Wahrheit ist und real nur sehr wenige Männer von der Natur so großzügig ausgestattet wurden. Sicherlich taucht immer wieder mal der Wunsch auf, auch in die Kategorie der Großschwanzträger zu fallen, aber ich bin sehr zufrieden damit, mich im Rahmen der "Normalität" zu bewegen und finde - ganz ehrlich - die Männer auf den älteren Bildern spannender.
Vielleicht gibt das mal den Kollegen mit "Peniskomplex" einen kleinen Denkanstoß zu Ursache und Wirkung!
Schönen Sonntag und Gruß vom Adrian
Moin,
ja, die Bildern vor dem Wandel haben mir besser gefallen. Nicht unbedingt wegen der Muskelmasse, nein, es ist eine ganz andere Darstellung der Personen.
Du beschreibst es ja immer so "gut" in deinen Überschriften.
Danke mein lieber @Little
Ich bin davon überzeugt, dass man(n) sich "nur" nicht in diesen Wahn hineinziehen lassen muss, um mit einem Durchschnittspenis ein glückliches Leben und erfülltes Sexleben zu führen
Bei den Bildern von George Paine wird deutlich, welchen Unterschied es ausmacht, ob sich die Fotographie auf den Mann oder den Penis konzentriert. Schöne Bilder von einem prachtvollen Mann, dem man irgendwann auch mal aufs Glied schaut.
Sehr weit oben auf der männlichen Wunschliste nicht weit hinter dem großen Penis dürfte das Sixpack stehen, Inbegriff von Vitalität und Trainingseifer. Der junge Raul Pacheco hatte wohl hervorragende Anlagen zu einem athletischen Körper, macht aber auch deutlich, wie schwer es ist, die Definition der Bauchmuskeln zu erreichen und darüber hinaus zu halten.
Sei´s drum! Sein männliches Selbstbewusstsein war offensichtlich stark genug, auch zu seinem Körper zu stehen, wenn er nicht ganz perfekt war. Ein großes Glied und ein durchtrainierter Body sind zwar schön, aber nicht Voraussetzung, um sich nackt an eine Säule zu lehnen …. und für andere Dinge eben auch nicht.
Vor allem während der 50er Jahre ließe viele Fotografen ihre Models als (nackte) Cowboys posieren. Auch wenn uns diese Adjustierung heute eher wie eine Faschingsverkleidung anmutet, waren wohl viele der Jungs, auf Farmen im mittlere Westen aufgewachsen, darin authentischer als man es denken würde. Landeier im Doppelsinn des Wortes eben....
"Full frontal nudity" durfte in Publikationen vor 1968 nicht gezeigt werden. Auch wenn viele Models in den 30/40er Jahren nackt posierten, wurden ihnen vor der Veröffentlichung der Bilder züchtige Posingslips aufgemalt (die Nacktbilder konnten über den Versandhandel bestellt werden und heute finden sich in vielen Sammlungen beide Versionen des selben Bildes). Die neuartigen in den 50er Jahren entwickelten Materialien erfüllten paradoxerweise die Zensurbestimmungen, auch wenn man schwerlich behaupten kann, sie hätten irgendetwas verhüllt.
Obwohl in Europa der ersten Hälfte des 20Jhdts die Moral bezüglich der Aktfotografie grundsätzlich lockerer war, stammt der überwiegende Teil der erhaltenen Bilder aus den Vereinigten Staaten. Vor allem dürfte das an den vielen Publikationen in Sport- und Muskelmagazinen liegen, die kaum ein europäisches Pendant aufzuweisen haben. Wahrscheinlich gibt es da eher in privaten Sammlungen, die die Kriegswirren überstanden haben noch "verborgene Schätze", die erst langsam ihren Weg ins Internet finden.
Nachfolgend Aufnahmen aus Deutschland von Robert Steffen aus dem Jahr 1946
Freikörperkultur, wie wir sie kennen, hat ihren Ausgang in den frühen 20er Jahren und nahm ab den 60er Jahren richtig an Fahrt auf. Seither ist es lediglich die Wahl des passenden Badeplatzes und eine freie (und moralbefreite) Entscheidung, ob wir auf Badekleidung verzichten. Für Männer und Jungs, die unter sich waren, war es allerdings schon lange davor, keine große Sache, miteinander und voreinander nackt zu sein, was auch erklärt, warum Vintage Models offensichtlich keinerlei Probleme damit hatten, nackt zu posieren. Diese Unbekümmertheit ist gesellschaftlich fast völlig verschwunden und macht es heutigen Männern sehr viel schwerer, sich anatomisch zu vergleichen und ein zu ordnen. Auch wenn die Aufnahmen teilweise mehr als 100 Jahre alt sind, zeigen sie das selbe, als wären sie gestern entstanden; mit wenigen Ausnahmen Männer mit durchschnittlich großen Penissen.