Guten Abend Männer!
Zwar ist bereits eine kleine Weile vergangen, ich möchte aber dennoch gern meinen Senf dazu geben.
Mir ging es seit meiner Pubertät bis ich so 21,22 war genau so. Sobald ein paar Leute neben mir an der Pissrinne standen, war Ende. Schulter an Schulter und Rücken an Rücken stehen war mit total egal, sofern ein kleiner Sichtschutz vorhanden war. Der ausschlaggebende Punkt war, dass andere meinen Schwanz sehen konnten. Zunächst dachte ich, dass es daran liegt, dass mir seine Größe nicht gefällt. Das war ganz am Anfang. Das hatte sich recht bald erledigt, meine Probleme vor anderen zu pinkeln blieben aber bestehen. Da mein Schlaffi auch sonst über keinerlei nennenswerte optische Merkmale verfügt, konnte es eigentlich nie daran liegen, dass ich mit dem Aussehen nicht zufrieden war. Ich denke aber, dass darin der Ursprung dieser "Störung" liegt. Anfangs in der Pubertät hat sich das so sehr im Unterbewusstsein verankert, dass ich unzufrieden mit meinem Schlaffi war, dass diese Hemmung vor anderen zu pullern davon zurück geblieben ist.
Heutzutage habe ich damit fast gar keine Probleme mehr, ich muss schon einen sehr schlechten Tag haben, wenn der Strahl heute nicht nach wenigen Sekunden kommt. Meine Theorie dazu ist, dass ich Angst vor der Erwartung anderer hatte. Wenn ich am Pissoir stehe, erwartet jeder, dass ich etzt pinkle. Tue ich das nicht, dann fragt sich jeder was denn mit mir los ist und ich falle als "sonderbar"/"negativ" auf. Erst als ich im Zuge des Studiums mehr und mehr Selbstbewusstsein erlangt habe und mir die Meinungen anderer mehr und mehr egal wurden, wurde auch das mit dem Pullern vor anderen Augen besser.
Auslöser des Ganzen ist meiner Meinung nach die pubertäre Unzufriedenheit mit dem eigenen Gemächt, daraus resultierende Scham und Angst vor Spott. Als ich über diese Ängste erhaben war, hat sich die Hemmung vor anderen zu pinkeln aber bereits so stark in meinem Unterbewusstsein verankert, dass ich sie zunächst einmal nicht los geworden bin. Zu dieser tief verwurzelten Hemmung kommt dann hinzu, dass ich nicht negativ auffallen wollte, wenn ich am Pissbecken stehe und habe mich dadurch natürlich zusätzlich unter Druck gesetzt, sobald ich nicht alleine war. Teufelskreis.
Mir persönlich hat es wie gesagt geholfen weniger Wert daraug zu legen, was der Kerl am benachbarten Pissoir über mich denken mag. Das ging nicht von heute auf morgen und diese Änderung habe ich auch weniger bewusst, als viel mehr passiv vollzogen.
Salopp formuliert würde ich sagen gilt auf dem Männerklo das Motto "Take it easy". Was mir auch sehr geholfen hat und sogar dafür gesorgt hat, dass ich ab und an auf dem Klo lachen musste, wenn sich jemand ans Pissoir neben mich gestellt hat: "Bleib locker, der hat genauso viel Angst vor dir, wie du vor ihm!" - Weiß nicht warum, aber dabei musste ich immer schmunzeln und wer schmunzeln/lachen kann, der ist locker und wer locker ist kann pissen
Gruß
Lifthrasil
.
