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Ich möchte wieder einmal darauf zurück kommen, wie "normal" Nacktheit früher empfunden wurde (sogar in den Vereinigten Staaten). Ab den 1880er Jahren bis in die 1970er war es üblich, dass alle Studenten auf Universitäten der Ivy League, wie Harvard und Yale, Wellesley College oder Brown University im Zuge der Registrierung nackt fotografiert wurden. Da all diese Hochschulen bis in die 40er/50er Jahre hinein nicht gemischt waren, wurde das - vor allem unter den männlichen Studenten, die ohnehin nackten Schwimmunterricht usw gewöhnt waren - überhaupt nicht hinterfragt.
Als Begründung wurden meist medizinische Forschungsarbeiten (zB Haltungsschäden) heran gezogen. In den 40er Jahren stellten die Hochschulen ihr Bildmaterial einem Psychologen namens William Herbert Sheldon zur Verfügung, der - zumindest aus heutiger Sicht - zweifelhafte Schlussfolgerungen aus Zusammenhängen zwischen Körpertyp und Charakter sowie Intelligenz konstruierte. Eugenik war allerdings in den 1950er Jahren durch die Methoden der Nazis als Wissenschaft diskeditiert, sodass seine Forschungen bald wieder in Vergessenheit gerieten. Als er nach der Herausgabe seines "Atlas of Men", in dem er hunderte Bilder männlicher Collegestudenten ohne deren Einverständnis veröffentlichte, ein ebensolches Werk über Frauen erstellen wollte, brachten die Eltern einer Studentin mit Hilfe einer Heerschar von Anwälten den Stein ins Rollen, was schließlich mit dem "Great Ivy League nude posture scandal" zu einem Ende der Erstellung von Nacktfotos der Studenten sowie der Vernichtung großer Teile der universitären Bildersammlungen führte.
Ungewöhnlich war es jedenfalls keineswegs, Nacktfotos - vor allem von Männern - für "wissenschaftliche Zwecke" an zu fertigen und so beherbergt heute das Smithsonian Institute nicht nur die Reste dieser Kollektionen sondern ebenso zigtausende Bilder, die für Heer und Marine angefertigt wurden.
Ich gehe davon aus, dass die nachträgliche Skandalisierung dieser Praxis, ebenso wie die des nackten Schwimmunterrichts viel eher ein Gefühl der Scham und Peinlichkeit ausgelöst hat, als es damals empfunden wurde.
Als Begründung wurden meist medizinische Forschungsarbeiten (zB Haltungsschäden) heran gezogen. In den 40er Jahren stellten die Hochschulen ihr Bildmaterial einem Psychologen namens William Herbert Sheldon zur Verfügung, der - zumindest aus heutiger Sicht - zweifelhafte Schlussfolgerungen aus Zusammenhängen zwischen Körpertyp und Charakter sowie Intelligenz konstruierte. Eugenik war allerdings in den 1950er Jahren durch die Methoden der Nazis als Wissenschaft diskeditiert, sodass seine Forschungen bald wieder in Vergessenheit gerieten. Als er nach der Herausgabe seines "Atlas of Men", in dem er hunderte Bilder männlicher Collegestudenten ohne deren Einverständnis veröffentlichte, ein ebensolches Werk über Frauen erstellen wollte, brachten die Eltern einer Studentin mit Hilfe einer Heerschar von Anwälten den Stein ins Rollen, was schließlich mit dem "Great Ivy League nude posture scandal" zu einem Ende der Erstellung von Nacktfotos der Studenten sowie der Vernichtung großer Teile der universitären Bildersammlungen führte.
Ungewöhnlich war es jedenfalls keineswegs, Nacktfotos - vor allem von Männern - für "wissenschaftliche Zwecke" an zu fertigen und so beherbergt heute das Smithsonian Institute nicht nur die Reste dieser Kollektionen sondern ebenso zigtausende Bilder, die für Heer und Marine angefertigt wurden.
Ich gehe davon aus, dass die nachträgliche Skandalisierung dieser Praxis, ebenso wie die des nackten Schwimmunterrichts viel eher ein Gefühl der Scham und Peinlichkeit ausgelöst hat, als es damals empfunden wurde.