Hi,
ich bin mit
Californication nie wirklich warm geworden - ich fand es immer zu "needy-provokant", nach dem Motto: Schaut wie originell wir sind, wir benutzen Schimpfwörter in einer amerikanischen Serie
An sich ist die Figur des sexsüchtigen, versoffenen, schreibblockierten Schriftstellers aber durchaus interessant
Aber manche Hype-Serien packen mich irgendwie nicht richtig. Geht mir bei
Breaking Bad zum Beispiel auch so. Musste mir die ersten Folgen richtiggehend reinquälen, da ich es dermaßen überzogen schräg und unlustig fand. Irgendwie hatte ich da immer das Gefühl, sie konnten sich nicht entscheiden, ob sie lustig oder dramatisch sein wollten. Und irgendwie waren sie dann für mich beides nicht. Beinahe fühle ich mich mit der Haltung ein wenig seltsam, weil beide Serien ja regelmäßig hart abgefeiert werden
Na ja... wenn es nicht funkt, dann funkt es nicht
Serien, die ich gerne sehe (auch ein paar bereits eingestellte dabei):
The Walking Dead: Kompromisslos, verstörend, gesellschaftskritisch. Eine Zombie-Apokalypse hat die Welt in den Abgrund gestürzt und die Hauptdarsteller kämpfen jeden Tag erneut ums nackte Überleben, den sozialen Zusammenhalt und ihre Menschlichkeit. Für mich derzeit die beste Dramaserie auf dem Markt.
House of Cards: Bitterböser, zynischer und intelligenter Politthriller um einen machthungrigen US-Politiker und seine manipulative Ehefrau, mit dem Ziel ins Oval Office einzuziehen. Kevin Spacey in absoluter Topform und für jeden, der das Genre mag, uneingeschränkt zu empfehlen.
Game of Thrones: In meinen Augen eine der besten Fantasy- bzw. Mittelalterserie, die je produziert wurde. Tiefgründige Charaktere, komplexe und kontroverse Story, herausragende Kulissen und Ausstattung, abgerundet durch eine Garde wirklich fähiger Charakterdarsteller – besser geht es kaum. Allerdings lässt die Serie meines Erachtens von Staffel zu Staffel nach, was vor allem an der Buchvorlage, den stark zerrissenen Handlungssträngen und durchsichtig vom Autor bevorzugten Figuren (Daenerys, Thyrion, Jon Snow) liegt.
Fringe: Chronisch unterbewertete Sci-Fi-Mystery-Serie mit einem überragenden John Noble. Wer Akte X oder ähnliche Mystery-Krimis mochte, wird auch Fringe zu schätzen wissen.
The Mentalist: Perfekte Gratwanderung zwischen Komik, Tragik und Spannung. Simon Baker ist als Mentalist "Patrick Jayne" unschlagbar gut besetzt, doch auch Robin Tunney (als knurrig-toughe "Teresa Lisbon") zeigt sich von ihrer besten Seite.
Shameless US: Abstürzen bis der Arzt kommt – und dann noch ein bisschen mehr
Und für alle die dann glauben, dass sie am Boden sind, für die gibt es die Geschichten um die Familie Gallagher aus Shameless US. Witzig und tragisch gleichermaßen – doch vor allem: gänzlich schamlos.
Dexter: Der nächste Showtime-Hit. Schwärzester Humor vom allerfeinsten, gleichzeitig spannend und mitreißend. Wer glaubt, dass soziopathische Killer keine Sympathieträger sein können, wer glaubt, dass man mit ihnen nicht mitleidig mitfühlen kann, sollte mal Dexter auf seine „ToDo“-Liste setzen.
Dr. House: Zynisch, kontrovers, regelbefreit und hochintelligent - wer kennt ihn nicht, den allseits geliebten, vicodinabhängigen Unsympathiker aus dem "Princeton Plainsboro Teaching Hospital". Tragische, aber auch sarkastisch-belustigende, Unterhaltung in insgesamt 8 Staffeln voller kluger Metaphern und psychologischer Ausleuchtung der Figuren.
Ich komme zu den komödiantischen Serien, den Sitcoms, für die ich, aufgrund des treffenderen Wortwitzes und sonstiger synchronisierender Verzerrungen, pauschal den Originalton empfehle:
Anger Management: „Two And A Half Men“ war gut – AM ist meiner Ansicht nach aber noch besser, besonders im Vergleich mit den letzten TAAHM-Staffeln. Und bei allen persönlichen Verfehlungen: Für mich ist Charlie Sheen ein Comedy-Genie.
How I Met Your Mother: Zum Schluss schwächer werdend, sind besonders die ersten fünf Staffeln absolute Hochform-Comedy. Wer Barney Stinson nicht kennt, hat definitiv seine Lachmuskeln geschont. It’s gonna be legen - wait for it…
The Big Bang Theory: Die in meinen Augen hochwertigste und konstanteste Sitcom der letzten Jahre. Vielleicht besonders für leicht „ange-nerdete“ Zuschauer unterhaltsam – doch eigentlich kenne ich niemanden, der Sheldon Cooper nicht schlichtweg überragend findet.
Modern Family: Etwas realitätsnäher als manche Sitcoms ist diese "Mockumentary". Eine für eine Sitcom recht große Garde begabter Hauptdarsteller machen die Sendung zu etwas Einmaligem. Wer so eine Familie hat, ist zumindest immer gut unterhalten.
Vielversprechend ist auch die neue Netflix-Serie "Marco Polo". Mal schauen, wie diese sich entwickelt. Soweit erst mal meine paar Cents
Grüße
BuckBall