Mich würde mal interessieren, warum ein größerer Penis einen evolutionären Vorteil haben sollte?
Die Größe des Penis sagt nichts über die Fruchtbarkeit aus, noch über die Kraft oder Intelligenz des Mannes, noch über die Gesundheit.
Wenn es so ist, dass Frauen lieber einen größeren Penis bevorzugen würden, dann halt einfach weil die Bock darauf haben.
Die Evolutionstheorie besagt, dass die fittesten sich fortpflanzen und so ihre Gene an die nächste Generation weitergeben. Unter Fitness versteht man diejenigen Eigenschaften, die also den Fortpflanzungserfolg erhöhen. Die Argumentation der Autoren ist, dass Frauen eine Tendenz entwickelten Männer mit großen Penissen zu bevorzugen. Eine mögliche Interpretation ist, dass große Penisse bei Frauen beliebter gewesen sein könnten, weil sie Frauen besser befriedigten. Diese Interpretation macht durchaus Sinn. Fortpflanzung funktioniert über Dopaminausschüttung, die wir als angenehm empfinden. Männer stecken ihren Penis nicht in eine Frau, weil sie sich fortpflanzen wollen, sondern weil es sich gut anfühlt. Die Konsequenz daraus ist eine Schwangerschaft, die allerdings nur unwesentlich intendiert ist. Da die Frau unter den Menschen, diejenige ist, die den Partner wählt, sind alle Eigenschaften eines Mannes, die sie dazu bringen ein Kind mit diesem Mann zu haben, "fitte" Eigenschaften. Wenn ein größerer Penis mit höherer sexueller Zufriedenheit assoziiert ist, würden Frauen also Männer mit größeren Penissen bevorzugen. Natürlich konnten über die größte Zeit, in der die Evolution wirkte, Frauen männliche Penisse sehen, da wir keine Kleidung trugen, weshalb Egi49s Aussage über heutige Verhältnisse nach heutigem Erkenntnisstand keine Anwendung auf die Hypothese hat. Wir haben diese animalistischen Tendenzen weitervererbt. Deswegen mögen wir ja auch Zucker so sehr, weil uns unsere Vorliebe für Zucker früher zu Gute kam: Wir haben gerne Früchte gegessen, die uns wichtige Nährstoffe gegeben haben. Heutzutage ist es zu einem gewissen Fitness-Nachteil geworden, weil wir durch unsere evolutionäre Vorliebe für Zucker zu viel von diesem zu uns nehmen und deshalb Diabetes und ähnliche Krankheiten entwickeln.
ich halte die ganze Studie für total albern:
Wo und wann können die Frauen die Größe eines Penis sehen ?
Bei FKK und bei privaten Treffen. Und das ist doch eine sehr kleine Menge.
Wenn ein Mann weiss, dass er ein ordentliches Eisen hat, sagt er zu sich selbst sowas wie "Ich bin der tollste Hecht aller Zeiten, weil ich einen grossen Pimmel habe, höhöhö".
Gut, etwas übertrieben ausgedrückt, aber er hat ein starkes Selbstbewusstsein. Das wiederum beeinflusst seine Körperhaltung, die aufrecht und selbstsicher ist (was wiederum den Testosteronspiegel positiv beeinflusst).
Er macht also einen stabilen Eindruck. Und genau das macht ihn dann attraktiv.
Genau, nennt sich auch BDE oder Bick Dick Energy, die Ariane Grande zum Beispiel kürzlich ihrem Ex attestierte.
sondern beherrscht unsere Partnerwahl im Unterbewusstsein
Genau. Partnerwahl spielt sich hauptsächlich im Unterbewussten (durch Hormone/Neurotransmitter etc.) ab. Deswegen kannst du auch keiner Frau einreden, dass du der ideale Partner für sie wärst. Du kannst noch so logisch argumentieren, dies wird in den seltensten Fällen dazu führen, dass du sie davon "überzeugen" kannst, sich in dich zu verlieben. Deswegen findet Mann auch den Penis nicht an sich geil, sondern deshalb, weil er einen Zweck erfüllt. Solche Funktionsweisen sind vielen natürlich nicht klar, weil sie versteckt sind, und deswegen erfinden Menschen im Nachhinein Gründe um ihre Vorlieben, Verhaltensweisen und so weiter rechtzufertigen. Hierzu gibt es viele Studien, die dies belegen.
Man kann halt nicht gewisse Neigungen immer mit der Menschheitsgeschichte erklären, aber verschiedene Geschmäcker können das schon erklären.
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Im großen und ganzen würde ich dir Recht geben, ich würde mich auch wohler fühlen, allerdings muss das was du gesagt hast voraussetzen, das jeder Mann mit nem kleineren Penis "geduckt" durch die Gegend geht und das glaube ich nicht ganz.
Du liegst hier einem Trugschluss auf. Wenn ein großer Penis Männern hilft, selbstbewusster zu sein, setzt dies nicht voraus, dass ein Mann mit kleinem Penis kein Selbstbewusstsein haben kann.
Auch wäre es absurd anzunehmen, dass ein einziger Faktor das Selbstbewusstsein eines Menschen erklären würde. Generell ist es praktisch nie der Fall, dass ein Faktor viel erklärt (das gibt es z.B. in der Genetik. Der Grund für Downsyndrom ist eine Mutation am 21. Gen. Diese Erklärung ist hinreichend). Das Selbstbewusstsein, sowie die meisten Eigenschaften sind abhängig von sehr vielen Faktoren. Dabei findet man fast immer evolutionäre Faktoren/genetische Faktoren und Umweltfaktoren. Wir wollen die Welt natürlich so einfach wie möglich erklären, deswegen gibt es so viele Fehlschlüsse. Die einen meinen "alles Verhalten ist durch die Kultur bestimmt", und die anderen meinen "alles Verhalten ist genetisch". Das ist beides nur Wunschdenken um sich mit der einfachsten Erklärung zufrieden zu geben. Die Realität ist natürlich viel komplexer und Verhalten wird von beiden Aspekten maßgeblich beeinflusst. Und so kann es auch dazu kommen, dass generell gesunde Frauen bevorzugt werden (evolutionäre Begründung), aber dass das was als gesund gilt, sich verändert hat (Kultur), z.B. wie du richtig anmerktest, galten dünne Frauen früher als eher krank. Dies hing mit der Ressourcenknappheit in dieser Zeit zusammen und ist auch heute noch in Völkern zu finden, in denen eine Ressourcenknappheit herrscht. Heutzutage mangelt es uns in der westlichen Welt jedoch nicht an Essen. Im Gegenteil, viele von uns haben sogar zu viel davon, und fast 50% der Menschen im Westen sind mittlerweile übergewichtigt. Nun hat sich ein Indikator der vormals mit Reichtum und dadurch mit Gesundheit assoziiert war zu einem Indikator von Mangel an Gesundheit entwickelt, weil es auf einen Mangel an Selbstkontrolle hindeutet (der wiederum ein extrem guter Prädiktor für Berufserfolg, Gesundheit, Beziehungserfolg, usw. ist). Man sieht also, dass selbst nur das physische Erscheinungsbild nicht für sich alleine steht, sondern in Wechselwirkung mit anderen Faktoren, wie z.B. dem Zugriff zu Ressourcen (den Frauen in prakisch allen Studien als Nr1. Fitness-Merkmal in Männern ansehen). Früher war jemand mit vielen Ressourcen dick. Heutzutage ist jemand mit vielen Ressourcen weniger dick, als jemand armes.
Im Erkennen von Zusammenhängen ist jedoch natürlich noch Kausalzusammenhang geklärt.
Zur Evolutionstheorie habe ich mal einen Beitrag gesehen, demzufolge unsere Stammmütter eine deutliche Präferenz für große Penisse hatten, wodurch WIR ALLE gegenüber unseren nächsten Verwandten, den Affen, ein sehr großes Glied haben.
Dieses Wissen würde ich gerne noch um interessante Fakten zur Hodengröße ergänzen. Die Hodengröße in Tieren korrelieren mit der Anzahl an Sexualpartnern der Weibchen. So haben beispielsweise die polygam lebenden und sehr promiskuöse Schimpanzen die größten Hoden unter den Menschenaffen - Schimpanzen-Weibchen kopulieren während des Östrus häufig mit einer Vielzahl an Männchen. Wer hier die dickeren Eier hat, hat einen Vorteil. Eigentlich geht es natürlich um die Qualität des Spermiums, und die Wahrscheinlich dafür, dass dein Spermium mit der Eizelle fusioniert, allerdings sind große Hoden hierbei von Vorteil. Menschen haben die nächstgrößeren Hoden vor den Bonobos. Am unteren Ende der uns nahestenenden Menschenaffen haben wir die Gorillas, die winzige Hoden haben. Hier kopuliert ein Männchen mit den Weibchen, die er in seinem Revier beherbergt, und benötigt deshalb keine kompetitiven Spermien.
Um damit nochmal zurück zum Ausgangsartikel zu kommen: So ähnlich hat sich laut den Forschern also auch der Penis des Menschen entwickelt, nur dass es nicht um eine bessere Spermiumsproduktion ging, sondern um mehr sexuelle Befriedigung der Frau (Menschen sind neben Bonobos, Schimpanzen und einigen Meeressäugern die uns bekannten Tiere die Sex auch zum Spaß habeb, und zu irgendwas könnte die Klitoris ja dann sogar gut sein).