Jeder Mann sollte Nacktbilder von sich selbst haben, ob er sie nun herzeigt oder sie nur für den Eigengebrauch gedacht sind, spielt dabei keine große Rolle. Im Spiegel sieht man niemals die Realität, wogegen Fotos den nötigen Abstand zu einer realistischeren Selbsteinschätzung bieten. Egal ob man nun eine schlechte Haltung bemerkt, feststellt, dass man den Bauch einziehen (oder trainieren) sollte, oder dass der eigene Penis in Relation zum Körper eigentlich doch recht ansehnlich ist, wir haben abertausende Bilder im Kopf gespeichert und können so Gleiches mit Gleichem (also Bilder mit Bildern) vergleichen.
Die erste Wahl wird dabei heute die Handykamera sein, wobei es immer vor zu ziehen ist, wenn man die Gelegenheit hat, sich von jemandem anderen fotografieren zu lassen. In beiden Fällen sollte man aber auch wissen, dass in der Profifotografie oft hunderte Bilder ausgesondert werden, um eines zu erhalten, das den Erwartungen entspricht. Seiner Fantasie freien Lauf bei einer Fotosession zu lassen, ist durchaus erwünscht und macht auch Spaß, allerdings sollte man nicht in seinem Eifer "so geil wie ein Model aus zu sehen" über´s Ziel hinaus schießen, da man dabei schnell Gefahr läuft, lächerlich zu wirken.
Nehmen wir mal ein paar Beispiele für gelungene und - sagen wir mal etwas weniger gelungene - Bilder
Dieser Mann wirkt mit Axt oder Rechen authentisch, der Hintergrund ist harmonisch gewählt und die Körperspannung zeigt eine gewisse Dynamik
Bei diesem hingegen frägt man sich, was ihn denn nackt in die Garage (zwar ordentlich, aber absolut kein anregender Bildhintergrund) getrieben hat und die Aufforderung, irgend ein Gartengerät zur Hand zu nehmen, verleiht dem Portrait auch nicht den gewünschten Realismus (Das Model und der Fotograf sind in diesem Fall gleichermaßen unbeholfen, da elementare Dinge, wie die Füße ab zu schneiden und dafür 1m Abstand bis zur Decke ins Bild zu nehmen, völlige No-Gos sind)
Egal, ob man sich "verkleidet", oder auf seinen Fundus zurück greift, die Wirkung des Bildes sollte "aus dem Leben gegriffen" sein. Zwar lassen wir selten unsere Schwänze aus dem Blaumann baumeln, aber während der erste Kerl dabei so wirkt, als hätten wir ihn beim Umziehen ertappt
mutet der zweite, der doch relativ unmotiviert sein Glied aus der Hose geholt hat, vor der Bücherwand etwas seltsam an
Die wenigsten von uns haben jemals Saxophon spielende Cowboys mit Hut und Stiefeln in der Badewanne beobachten können
es würde sich daher eher anbieten, das nächste Bild nach zu stellen
Männer im Anzug, die ihre Schwänze zeigen, sind (spätestens seit Mapplethorpe) schon fast eine eigene Kategorie der Männerfotografie
Fast jeder Mann besitzt zumindest einen Anzug und so liegt es nahe, dieses Thema auf zu greifen. Weniger gelungen sind dabei diese beiden Beispiele
Körperspannung ist ein sehr wichtiges Element jeder gelungenen Aufnahme.
Dieser Mann wirkt so, als würde er ganz natürlich völlig nackt Reparaturarbeiten an seinem Haus ausführen
während man bei jenem nicht ganz sicher ist, warum er in der Küche derartige Verrenkungen vornimmt
…. und auch im Bett sollte man(n) - wie beim Sex auch - während einer Fotosession Interesse und Spannung zeigen
und nicht einen Schlaganfall beim Wichsen vortäuschen
Wer weiß, vielleicht habt Ihr ja Zeit und Lust und Laune, Euch mal selbst vor und hinter der Kamera zu versuchen - die vielen Feiertage bieten sich dafür förmlich an.
Weitere Tipps und Bildvergleiche werde ich bei Gelegenheit posten.