Wir beschäftigen uns heute viel zu viel mit Dingen, die eigentlich recht bedeutungslos sind: Viel Blabla gibt es um "political correctness", Gendergaga und "
das richtige Wording".
Natürlich ist all die Sorge um die Penisgröße auch nur ein Luxusproblem, die technisch gesehen keinerlei Einfluss auf den Bestand unserer Spezies hat. Männer, die sich allerdings nicht an Frauen herantrauen, schließen sich selbst vom natürlichen Reproduktionszyklus aus, wobei der Wunsch nach Nachwuchs in dem Fall meist zweitrangig ist; im Vordergrund steht schon eher das Bedürfnis nach dem Geschlechtsakt selbst.
Gefühlte tausendmal habe ich hier im Forum wohl schon darauf hingewiesen, dass Selbstwert und Selbstachtung das Um und Auf für eine lebenswerte menschliche Existenz ausmachen. Das trifft natürlich auf beide Geschlechter gleichermaßen zu, ich will mich aber im Besonderen der männlichen Selbstachtung widmen und komme so auf den Begriff des "Wording" zurück:
Pipimann, Schlumpf, Zipfel, Zumpf und ungezählte andere Diminuitive werden gebraucht, um hier den Penis vor zu stellen. Es ist ja sehr niedlich wenn man bei einem 3Jährigen von seinem Pisellino spricht, aber spätestens ab/nach der Pubertät sollte man seinen Sprachgebrauch an die Gegebenheiten anpassen. (Ich weiß, dass auch manche Erwachsene noch Pipi und AA machen, finde das aber ebenso albern und unpassend)
Seit ich erwachsen bin, habe ich - je nach Gesprächspartner - ein Glied, einen Penis, einen Schwanz. Je nach Gefühlslage, Wetter oder Vergleichsmöglichkeit kann ich durchaus auch ein/en kleines/n Glied, Penis oder Schwanz haben. Ich habe aber in keinem Fall ein "zurückgebliebenes", unentwickeltes oder kindliches Pipi oder Zumpferl. Das Wording macht in dem Fall sehr viel im eigenen Kopf: "Ich habe einen kleinen Pipimann - alle Anderen haben einen Riesenschwanz". Das geht dann schnell in die Richtung des berüchtigten Äpfel-mit-Birnen Vergleichs und führt dazu, sich einzubilden, ein anderer Mann hätte etwas, das man selbst nicht hat. "Er hat einen Schwanz - ich habe einen Zipfel."
Die Unterschiede in der männlichen Ausstattung sind (waren und werden es immer sein) zwar ins Auge springend und können extrem sein, aber dennoch HABEN wir alle das selbe Organ zwischen unseren Beinen. Auch wenn sich dadurch an der unterschiedlichen Größe zweier Penisse nichts ändert, hilft es dem Selbstwert, zu vergleichen, was tatsächlich gleich ist: zB "Ich habe einen zierlichen Blutschwanz - er hat einen dicken Fleischschwanz" … und dann kann man ruhig auch mal die weiteren Eigenschaften seines besten Stücks vergleichen: meiner wird härter/meiner hat die schöneren Proportionen/ich habe größere Eier/meiner bleibt nach dem Abspritzen steif... usw usf.
Also Leute, vergesst Pipimann und Co