Wenn du mit High EQ jelqst hast du einen positiven mentalen Effekt, mit low EQ einen negativen.
Ich erkenne den grundlegenden Gedanken dahinter, bin mir aber nicht sicher, ob das zutrifft. Ich denke eher, dass es eine Einstellungssache ist.
Mal ein Beispiel dazu: Wenn du lange im Krankenhaus lagst und danach in die Reha musst (um deine Muskeln wieder aufzubauen, die Motorik neu zu lernen etc.), dann wirst du auch nicht gleich auf die Rennbahn geschickt, um einen Sprint hinzulegen. Stattdessen fängst du dort mit behutsamen Übungen an Hilfsstangen oder mit einer Gehhilfe an und näherst dich deinem Ziel schrittweise. Der Ansporn, in Zukunft wieder mehr zu können, ist natürlich da und ist auch wichtig, aber er stört eben auch nicht auf dem Weg dorthin. Er ist Motivation (als ein Ziel in der Ferne), nicht permanente Demotiviation (als Sinnbild dessen, in dem man prinzipiell versagt).
Eben hier, übertragen auf Probleme mit der EQ, sehe ich einen weiteren Sinn der Low-EQ-Jelqs. Wenn man gezielt nur diese machen möchte, weil man derzeit eben einfach nicht mehr schafft, dann ist man auch unwahrscheinlicher enttäuscht, dass es eben nur diese werden. So wenig wie ich völlig entkräftet sprinten kann, so wenig kann ich erwarten, dass ich mit derzeit schwacher EQ problemlos High-EQ-Jelqs abwickele. Und wenn der EQ-Bereich im Verlauf der Übungssessions dann mal auf Mid oder High klettert, ist das umso mehr ein Grund zur Freude. Im Bild des Beispiels oben wäre das dann so, als wenn es jemand wieder schafft die ersten Schritte alleine zu machen.
Dafür muss man aber eben aufgeschlossen an die Übung herangehen. Ich habe ja schon an anderer Stelle gesagt, dass die Low-EQ-Jelqs in der deutschen PE-Szene in meinen Augen viel zu schlecht wegkommen. Da hat sich irgendwann mal ein „umso doller, desto toller“ eingeschlichen und festgesetzt, so dass hohe EQ schnell mit „gutem Jelq“ oder „elitärer Handhabe“ gleichgesetzt wird. Ich bin da wie gesagt überhaupt nicht überzeugt und denke vielmehr, dass es immer eine Frage des Anwendungsbereiches, der Trainingsziele und des Typs des jeweiligen PE'lers ist, welche Jelq-Tendenz die sinnvollere ist. Aber das hatten wir ja schon an anderer Stelle genauer besprochen, hier also nur noch mal als Anmerkung, dass der Low-EQ-Jelq meines Erachtens nicht vorschnell als ineffektiv und zwecklos abgetan werden sollte. Im Grunde wenden weite Teile der vergleichsweise mitgliederreichen, amerikanischen PE-Communities diesen seit Jahren erfolgreich an.
Ich kann nur sagen, es ist immer wieder sehr deutlich zu erkennen, dass Erektionsprobleme den meisten doch psychisch zusetzen, diese mentale Komponente kann man sich nicht einfach wegwünschen, wenn das so wäre, dann hätten auch nicht soviele Erektionsprobleme aufgrund von Versagensängsten.
Da bin ich ganz mit dir auf einer Linie. Ich denke sogar, dass egal wie es zum Problem mit der EQ kam,
immer beide Bereich, d.h. Biologie (Schwellkörper) und Psyche (Stress, Erwartung, Versagensängste), eingebunden sind. Sobald Probleme mit der EQ längerfristig auftauchen, entsteht meines Erachtens also eine Eigendynamik in Form einer Abwärtsspirale, innerhalb derer sich beide Problemherde gegenseitig verstärken. Dabei ist es dann im Grunde egal, was der Auslöser für das Problem war (ob nun psychischer Stress, z.B. durch ein Erlebnis oder Lebensumstände, oder biologischer Verfall der Schwellkörper, z.B. durch Krankheit, Verletzung, Alter oder geringer Beanspruchung) – denn der jeweils andere Grund kommt dann notgedrungen nach und nach dazu. Die psychische Komponente entsteht da sicher schneller, weil jedes selbst empfundene Versagen bei der EQ augenblicklich das Selbstbewusstsein angreift und damit den Schwächungseffekt nur noch verstärkt.
An der Stelle wäre es mal interessant, was du losgelöst von allem anderen, für Strategien anraten würdest, um die psychische Komponente einer ED bzw. einer schwachen EQ anzugehen. Wie kann man deines Erachtens den negativen Effekt der Angst vor weiterem Versagen abdämpfen? Wie würdest du den Stress angehen, der womöglich anfänglich zu dem Problem führte? Kannst du da spezielle mentale Strategien empfehlen?
Ja das stimmt! Nur wenn es stressbedingt ist, dann macht man es sich mit PE doppelt so schwer.
Ist das wirklich pauschal so? Vorab: Ich hatte nie eine echte ED. EQ-Probleme hatte wohl jeder Mann schon mal, aber diese sind bei mir dann nur kurzfristig gewesen. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich Veränderungen bei meiner EQ bemerkt, oft als Reaktion auf diese oder jene PE-Übungen bzw. Trainingsetappen, aber auch vor meinem PE-Einstieg, als natürliche Reaktion auf Geschehnisse im Leben.
Zurück zur Ausgangsprämisse: Macht PE die Restauration der EQ wirklich schwerer? Ich hätte das nicht erwartet, solange man beide Wege (d.h. Strategien um die psychische Komponente des Problems und Strategien um die körperliche Komponente anzugehen) aufeinander abstimmt und verzahnt.
Die PE-Übungen stärken die Schwellkörper und nehmen einem die Furcht vor der "Prüfung" der EQ. Man beschäftigt sich dann fast täglich für einen kleinen Zeitraum mit dem Thema „Penis“ und nimmt die Arbeit an diesem (in Form der PE-Übungen) mit der Zeit als natürlich und selbstverständlich wahr. Man enttäuscht sich, so meine Sicht, dann nicht täglich damit, dass man keine hohe EQ zustande bringt, sondern befindet sich in einem aktiven Prozess der langsamen, unterstützenden Verbesserung – so wie der Reha-Patient, der langsam wieder laufen lernt.
Natürlich ist das nur die eine Seite der Medaille – und womöglich auch meist die weniger wichtige. Denn die psychische Komponente sollte man gleichzeitig angehen und keinesfalls aus den Augen verlieren. Denn der Stress bzw. die Unsicherheit, die die schwache EQ weiter angreift, sollte ebenfalls angegangen werden.
Gerade wenn man sich die schlechte EQ immer vor Augen führt, kann man einen negativen Eindruck kaum vermeiden, auch wenn man sich zuvor sagt mir ist dies egal.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Unbekannte doch meist mehr Angst macht als das (regelmäßig) Entdeckte. Umso länger man keinen Sex hat, umso länger man irgendetwas nicht gemacht hat, desto eher schleicht sich der Gedanke ein: „Kann ich das noch?“
Und in dem speziellen Fall, in dem man aufgrund einer schwachen EQ mit der Ausführung aufgehört hat, kommt wohl zusätzlich die Frage immer stärker auf: „Versage ich wieder?“
Ich bin deswegen skeptisch, ob ein komplettes Aussparen des Themas Erotik, Erektion und Penis einen wirklich wieder in die Spur bringt. Es gibt einem im Grunde keine Sicherheit, sondern dehnt nur die Wartezeit aus, bis zu jenem Moment, wo es wieder komplett darauf ankommt, ob es gelingt. Dieser Moment ist im Falle einer begleitenden (und gut abgestimmten) PE-Tätigkeit vollkommen entschärft, weil er faktisch täglich eintritt und einfach als Prozess des Wiederaufbaus wahrgenommen wird. Wenn man dann (über Wochen und Monate) wieder mehr Vertrauen in seine EQ gefasst hat, fällt auch der Sprung zum Ernstfall (also Sex) nicht mehr ganz so schwer (und es entsteht dabei weniger Druck). Soweit mein Gedankengang zu dem Aspekt.
Wichtiger ist doch:
Schwellkörperübungen fördern die Schwellkörper und die EQ – zumindest wenn sie moderat ausgeführt werden und die Schwellkörper nicht überlastet werden.
Das ist schon richtig nur nicht vollständig, man muss es ergänzen.
Inwiefern ergänzen? Mit einer parallelen oder hauptsächlichen Herangehensweise, die die Psyche berücksichtigt? Das sehe ich auch so, wenn du das gemeint hast
Ich wollte keinesfalls sagen, PE löst alle (EQ-)Probleme. Aber ich denke, es kann helfen (wenn auch nur flankierend), wenn man die Anwendung gut abstimmt.
Das viele nicht mit high EQ sanft jelqen können, kann ich mir schwer vorstellen. Es mag ja sein das manche überhaupt keine Körperwahrnehmung haben und so schnell in das Übertraining geraten, aber sobald man weiß das sanftes jelqen besser ist, wird man das doch auch schaffen, es ist ja nichts kompliziertes oder komplexes sanft zu jelqen.
Deine Zuversicht in der Sache in der Götter Ohr
Aber es gibt doch wirklich viele Berichte, die davon sprechen, dass beim High-EQ-Jelqing übertrieben wurde und dann die EQ litt. Genug im Übrigen, dass sich selbst im recht hart trainierenden US-Bereich das Diktum durchgesetzt hat: Jelqing niemals mit voller EQ betreiben. Ich denke derweil nicht, dass man sich daran sklavisch halten muss. Ich glaube durchaus, dass High-EQ-Jelqs ihren Zweck haben, aber ich halte ihn für weniger universell.
High-EQ-Jelqs genau abzustimmen, ist schwierig. Und im Grunde ist es für jemanden mit EQ-Schwäche sowieso unmöglich, sie auszuführen (es sei denn, er hilft chemisch nach – was ich aus anderen Gründen skeptisch sehe). Das Problem ist auch, dass High-EQ-Jelqs immer mit Erregung verknüpft sind (denn ohne, kann man so eine EQ nicht halten). Erregung führt schnell zu Impulsverhalten, das Risiko steigt in meinen Augen dann enorm, dass man es damit übertreibt. „Nur noch ein bisschen stärker, ein bisschen länger“ – und schon hat man den Bereich verlassen, wo die Schwellkörper nur sanft stimuliert werden. Wenn man über ein sehr gutes Körpergefühl verfügt, viel Erfahrungen mit PE und insbesondere Jelqing gemacht hat und zudem seine Erregung ziemlich genau kontrollieren kann, ohne ihr nachzugeben, dann mögen sanfte High-EQ-Jelqs einem leicht von der Hand gehen. Andernfalls laden sie aber schnell dazu ein, kontraproduktiv zu werden, wenn es eigentlich nur darum geht, die Schwellkörper sanft zu fördern.
low-mid EQ jelqs sind kein Schutz vor Übertraining, auch wenn sie weniger effektiv sein mögen.
Sie sind in meinen Augen nicht weniger effektiv, sondern einfach weniger intensiv und mit einem anderen Schwerpunkt versehen. Mit der Effizienz hat das nicht zwingend zu tun, in bestimmten Bereichen halte ich sie sogar für effizienter. In anderen Bereichen haben dann die High-EQ-Jelqs die Nase vorn.
Und die Low-EQ-Jelqs klammern das Risiko einer Überlastung natürlich nicht vollkommen aus, verringern es aber enorm. Auch machen sie es möglich, dass man die Schwellkörper längerfristig (also z.B. 15-20 Minuten) sanft bearbeitet, anstatt 5 Minuten mit der Keule einer hohen EQ. Auch das sehe ich als sinnvoll an, wenn man die Schwellkörper Schritt für Schritt stärken möchte.
Es ist insofern wichtig, da man wissen würde ob die verminderte EQ aufgrund der Schaffung der Differenz oder aufgrund der Differenz an sich ausgelöst wurde. Wenn es nämlich nur am Training liegt, welches die Differenz verursacht, wäre es gut möglich, dass eine Pause schnellere Erfolge erzielt und die Annäherung der BPEL und BPFSL sogar hinderlich sein könnte.
Nein, es liegt nicht nur am Training. Denn dann könnte man die EQ durch schwellkörperfokussierte Übungen auch nicht wieder stärken, wenn das Training der Quell des Übels wäre – das gelingt aber. Im Grunde ist die Unterscheidung aber egal, denke ich. Denn egal wie es zu erhöhten BPFSL-BPEL-Differenz kam (ob nun angeboren, was sehr selten ist, oder durch vorheriges PE-Training), der Weg um sie zu reduzieren sind moderate Schwellkörperübungen. Und Schwellkörperübungen fördern wiederum die EQ. Für jemanden, der diese restaurieren will, ist dies also (seitens der biologischen Herangehensweise) so oder so eine probate Strategie.
Noch einmal zurück zur Schwächung der EQ durch eine hohe BPFSL-BPEL-Differenz. Der biologische Vorgang bei einer regulären Erektion ist, dass sich durch Stimulation (externen Reiz, der dann biochemisch übermittelt wird) die glatte Muskulatur entspannt, die Gefäße geweitet werden und dadurch mehr Blut über die Arterien in den Penis einfließt. Gleichsam werden dann durch die Ausdehnung die üblicherweise das Blut zurückführenden Venen abgedrückt, was die Erektion zusätzlich verhärtet und beständig macht.
Rückt der BPFSL vom BPEL weg, ist dieser Prozess gestört – soweit die TSM-Theorie. Da keiner von uns auf zellulärer Ebene in seinen Penis schauen kann, während dies geschieht, bleiben nur theoretische Vermutungen, was der genaue Grund dafür ist. Die BPFSL gilt hier nun als Messwert der Straffheit des Gewebes exklusive des Schwammgewebes der Schwellkörper. Die BPEL hingegen bezeichnet (im Verhältnis zum BPFSL) die Qualität der Schwellkörper. Denkbar wäre, dass durch eine Dehnung des Gewebes (also eine Erhöhung des BPFSL) die Ausdehnung der glatten Muskulatur (und der Einfluss des Blutes) nicht mehr genügt, um die Venen hinreichend abzuklemmen. Was folgt ist dann eine weniger harte und weniger beständige EQ.
Wie dem auch sei: Es trifft auch nicht immer zu, dass die EQ augenblicklich sinkt, wenn der BPFSL steigt. Bei mir ist das z.B. nur der Fall, wenn sie sich wirklich weit von der BPEL entfernt. Ich denke auch, dass es etwas mit dem Trainingsschwerpunkt der errungenen BPFSL-Zuwächse zu tun hat. Wurden eher die Ligs bearbeitet, leidet die EQ oft mehr. Konzentriert man sich eher auf die Tunica, kann man den EQ-Verlust dämpfen, vielleicht gar ganz vermeiden. Soweit meine Beobachtungen und bisherigen Schlüsse aus der Lektüre diverser Berichte.
Aber auch hier: Das ist im Grunde ein anderer Diskussionsbereich, mit der EQ-Restauration hat das nicht viel zu tun. Die EQ stärkt man mittels Schwellkörperübungen – egal was dann gleichzeitig laut der TSM-Theorie aufgrund der BPFSL-BPEL-Differenz geschieht. Da sollten wir vielleicht nicht zu weit abschweifen (zumindest nicht hier im Thread, gerne in einem eigenen
), ansonsten verliert man nur das eigentliche Thema aus den Augen.
Grüße
BuckBall