Madnox
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Stimmt zum Teil. Kokain ist v.a. in erster Linie ein Dopamin-Wiederaufnahmehemmer. Die stimulierende Wirkung stammt vom Dopamin und nicht vom Serotonin.
Würde ich nicht sagen, die stimulierende Wirkung stammt eigentlich vom Noradrenalin, was mit Serotonin und Dopamin synergetisch wirkt. Sieht man ja, bei Parkinsonpatienten wirkt das Dopamin eher sedieren und führt zur Müdigkeit, wobei es im geringen Umfang durchaus auch aktivierend wirken kann. Noradrenalin wirkt jedoch immer und zwar stark aktivierend. Das Verhältnis ist übrigens Serotonin : Dopamin : Noradrenalin = 2 : 3 : 5. Aber darum ging es mir bei der Aussage nicht. Es wird häufiger behauptet, SSRIs können die Stimmung nicht heben, weil sie Serotonin nicht ausschütten, sondern die Wiederaufnahme hemmen. Ob jetzt SSRI die Stimmung heben können, weiß ich nicht (die Wirksamkeit von SSRIs wird eh gerade munter diskutiert, ich glaube die Wirkung wird da ohnehin überschätzt), aber wenn nicht, dann kann es doch nicht daran liegen, dass es sich um Wiederaufnahmehemmer handelt. Sonst dürfte man beim Kokain ja gar keine Überdosierung bekommen können, weil irgendwann das Potenzial der Wiederaufnahmehemmung erreicht ist.
Im übrigen hemmt Kokain einen bestimmten Serotonin-Rezeptor-Subtyp, 5HT3. Dieser ist in der Funktion nicht besonders klar erforscht. SSRI hemmen aber 5HT2-Subtypen, die wiederum gut für Suizidalität und Depressionen erforscht sind.
Das stimmt, wobei klar erforscht immer so eine Sache ist. Man denke nur an die englische Metaanalyse zur Wirksamkeit von SSRIs (Public Library of Science Medicine, Bd. 5, e45). Hier sieht man wieder sehr deutlich, wie unterschiedlich (oder "geschönt") die Forschungsergebnisse sein können. Wenn das stimmt was Irving Kirsch behauptet, dann wäre es natürlich nicht verwunderlich, warum die SSRIs die Stimmung nicht mehr heben, wie der behandelnde Arzt behauptet (Placebo). Ich bin also bei den was dir Forscher immer so postulieren, vorsichtig und leicht skeptisch. Wenn wo Geld dahinter steckt, dann werden die Ergebnisse der Studien schnell mal beschönigt.
Der Mythos ist kein Mythos sondern zutreffend. Es sind keine Glückspillen. Kein Nachweis für Steigerung der positiven Effekte, aber Nachweis für negative Effekte.
Ich gehe natürlich nicht davon aus, dass SSRIs Glückspillen sind, sondern die Schlussfolgerung "nur weil es Wiederaufnahmehemmer sind" finde ich fragwürdig. Wobei das praktisch natürlich irrelevant ist.
Erfahrungen habe ich: Die Libido sinkt, Erektionsfähigkeit, Erektionshärte und Leidenschaft. Man wird "numb" und hat weniger durchdringende Stimulierung beim Sex.
Danke für die Erfahrung!
Gruss Mad
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