Massimo, ich bin absolut bei Dir, dass es das Verletzungsrisiko zu hoch ist, als es den Reiz zum Wachstum wert ist.
Wie Du zutreffend feststellt, kann man den Ansatz nicht 1 zu 1 auf PE übertragen. Allerdings entspricht es meiner Lebenserfahrung, dass man daraus einen gewissen Grundsatz, der auch in der Hypertrophielehre im Bodybuilding Anwendung findet und durch Studien belegt ist:
Der Körper reagiert auf Reize und Reize kommen durch Wiederholung (im PE auch durch Zeit) in Kombination mit Intensität zu Stande. Betrachtet man einen Reiz als Produkt von Wiederholung und Intensität, so sollte bei Steigerung der Wiederholungen die Intensität abgesenkt werden und vice versa. Nur so wird eine Überforderung des Körpers und damit einhergehend Verletzungen vermieden.
Als aktiver Ausdauersportler kenne ich den Tatendrang schnell Progression erzielen zu wollen selbst und habe über die Jahre allerdings festgestellt, dass zu schnell zu viel zu wollen mit Erschöpfung, Verlust des Elans eingehen. Denn der Körper passt sich nicht so schnell an Trainingsreise an wie wir es gern hätten, sondern nur langsam nach und nach, wie er eben kann. Am Ende ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Am Ende hat sich für mich die wichtigste Prämisse herauskristallisiert und diese ist:
Kontinuität
Wer lange am Ball bleibt und ein ausgewogenes Pensum absolviert, wird mehr als derjenige erreichen, dass der 6 Monate ein Feuerwerk abfeuert, sich verletzt und dann hinschmeißt. Von daher halte ich das Heavy Duty Training bzw. die hier dargestellten Überlastungstraining für nicht dauerhaft sinnvoll. Wenn man diese einmal im Monat einbaut, könnte dies ggf. die Routine durchbrechen und ergänzen.
Ein Aussage ist mir bei einem Bodybuilder, der auch mit Steroiden vollgepumpt war, hängen geblieben. Er sagte sinngemäß, dass der 300g Eiweiß am Tag zu sich nehme, und unterm Strich nur ca. 2g Muskelmasse im Optimum hängen bleiben.
Daraus habe ich mir mitgenommen, dass die Bildung von Körperstrukturen, wo auch immer, sehr langsam von Statten geht und man PE eher als langfristige Routine implementieren sollte und so auch ungeahnte Erfolge einfahren kann.
Hierbei trennt sich die Spreu vom Weizen zwischen Menschen. Diejenigen, die in der Lage sind langfristig zu planen und arbeiten, werden mehr erreichen als sie erwarten. Dabei wird ihnen das Training nicht einmal als Training oder Arbeit vorkommen, sondern eher als liebgewonnene Gewohnheit.
Frohe Ostern!