Wie mache ich ein Penis-Selfie, welches auch scharf ist?
Damit habe ich die letzten Tage auch meine leidvollen Erfahrungen machen dürfen (siehe BPFSL- und Schlaffibild-Threads). Hier meine geballten Erkenntnisse:
Vorweg: Ich bin kein Fotoexperte. Falls jemand meine Vorschläge nicht sachlich zutreffend findet oder bessere Vorschläge hat, nur zu!
Die meisten werden ihr bestes Stück ja mit dem Handy aufnehmen. Je nach Handy, das man hat, bekommt man eine mehr oder weniger gute Fotofunktion mitgeliefert. Dabei ist es meist nicht die Hardware, die den Ärger macht, sondern unzureichende oder schlampig programmierte Firmware bzw. die App, mit der man die Kamera bedienen kann.
Ich habe festgestellt, dass die Spitzenmodelle von Samsung (S3, S4, S5, ...) recht gute Bilder in jeder Situation machen, auch die HTC-One (M8), aber mein Handy ist ein Sony Z3 und die Fotofunktion ist nur Schrott. Über iPhones, Tablets usw. kann ich nichts sagen. Anscheinend ist beim Sony auch noch eine Postprocessing-Funktion damit beschäftigt, aus dem fertigen Bild alle Störungen rauszurechnen, was das Bild bei Vergrößerung "wächsern" und wie ein Puzzle aussehen lässt. Einfach scheußlich!
1. Oberstes Gebot: Genug Licht! Dabei ist der helle Sonnenschein allen künstlichen Lichtquellen vorzuziehen. Wenn es denn doch sein muss, am besten eine Halogenlampe, wie sie in Deckenflutern und manchen Schreibtischlampen verbaut ist. Die haben immer noch das natürlichste (demm Sonnenlicht ähnlich) und hellste Licht. Man braucht nicht hoffen, mit einer Wohnzimmerfunzel oder bei Dämmerung oder bedecktem Himmel gute Indoor-Pimmelfotos zustande zu kriegen. Dafür sorgen, dass die Lichtquelle gut gestreut wird (dass also z.B. der Deckenfluter wirklich auf die (weiße) Decke strahlt), damit scharfe Schlagschatten und unausgeleuchtete Bereiche vermieden werden.
2. Blitz oder nicht Blitz? Zugegeben, mit Bltz gelingen noch einige Aufnahmen, die ohne ihn zu dunkel, verwackelt oder unscharf rauskämen. Aber die Nachteile überwiegen meiner Ansicht nach: erstens verbietet sich ein Blitz bei Aufnahmen über einen Spiegel (man sieht nichts mehr außer einem hellen Fleck, und die Wischlappen-Spuren auf der Spiegelfläche), zweitens verfälscht ein Blitz, besonders bei Handys, die natürlichen Farben und alles wirkt kälter und in mehr Blautönen, drittens spiegeln sich ebene Flächen im Bild, wie z.B. ein mit ins Bild gehaltenes Lineal.
3. Richtige Fokussierung. Punkt 1 und Punkt 2 hängen mit einer anderen Krankheit von Handy-Cams zusammen: Der Autofokus-Funktion. Meist nimmt man seine Kronjuwelen ja alleine auf, und da verbieten sich alle anderen Fokussierungsmethoden. Um das gute Stück jedoch scharf ablichten zu können, muss die Linse fokussiert oder, wenn diese Funktion nicht so wie erhofft seinen Dienst tut, die Blende möglichst wenig geöffnet sein, wegen der Tiefenschärfe. Das geht am besten, je heller das abzulichtende Objekt ist. Mit einem gut ausgeleuchteten Objekt tun sich auch viele Autofokus-Techniken leichter. Nimmt man nun den Blitz zuhilfe, tun sich manche Autofokus-Techniken schwer, weil sie ohne Blitz vor-fokussieren müssen. Oft hilft dann die Einstellungs-Option "Rote-Augen-Reduzierung", weil durch die Vorblitze der Autofokus sich neu abstimmen kann. Aber Vorsicht: bei der Rote-Augen-Reduzierung den allerletzen "Hauptblitz" wirklich abwarten und nicht schon vorher die Kamera wegziehen!
4. Selfie- oder Fotokamera? Die Kamera am Handy, die für Selfies zuständig ist (also die Euer Gesicht erfasst, wenn ihr auf die Benutzeroberfläche des Handys blickt) ist meist von schlechterer Qualität als die für Fotos eingebaute. Und das gilt nicht nur für die Auflösung, sondern auch für die Lichtstärke, einstellbare Features usw. Auch der Selbstauslöser ist für diese Linse meistens deaktiviert. Auch wenn die Versuchung der Benutzung der Selfie-Kamera groß ist (schließlich sieht man sich darin und hat dadurch mehr Kontrolle über den Bildausschnitt), nehmt lieber die "echte" Fotolinse. Auch wenn die Bildwiedergabe und die Bedienelemente dann auf der Euch abgewandten Seite liegen, ist das nicht schlimm: Macht die Aufnahmen vor einem Spiegel (ich meine nicht, dass Ihr durch den Spiegel fotografieren sollt, sondern nur vor ihm stehen), dann seht Ihr die Bedienoberfläche des Handys im Spiegel und habt eine Kontrolle über den Bildausschnitt und die Bedienelemente (wenngleich das "Spiegelverkehrt-Denken" gewöhnungsbedürftig ist).
5. Hintergrund: Sorgt dafür, dass der Hintergrund möglichst neutral ist. Eure Familienbilder haben da ebensowenig zu suchen wie Eure Küchen- oder Schlafzimmereinrichtung (die Gattin könnte es nicht ganz verstehen) oder Euer Haustier. Dann müsst Ihr bei der Nachbearbeitung auch nichts wegschneiden.
6. Position und Bildausschnitt: Haltet die Kamera / das Handy möglichst in Höhe des Objekts, um keine großen Verzerrungen zu erzeugen, zu denen gerade Handy-Cams oft neigen. Außerdem fallen einem fremden Betrachter dann die Einschätzung und der Größenvergleich des Objekts mit dem restlichen Körper leichter. Zu diesem Zweck wäre es auch gut, nicht nur auf das Gemächt draufzuhalten, sondern z.B. Oberschenkel, Bauch und Hüften mit aufzunehmen. Daher empfiehlt sich auch eher Quer- als Hochformat. Die meisten Objektive an Handys haben meiner Erfahrung nach einen solchen Erfassungswinkel, dass man mit ausgestrecktem Arm ohne Zoom noch gut einen solchen Bildausschnitt herstellen kann.
Nach der Fotosession empfiehlt es sich, die Aufnahmen mit einem Bildbetrachtungsprogramm zu sichten (am besten nebeneinander anordnen) und zu bewerten, welches denn nun in die "engere Auswahl" kommt. So kommt man Schritt für Schritt zu seinem "besten" Foto, dass man dann auch der PE-Community präsentieren kann...
Über die verschiedenen Wege, wie man das Handy denn gleichzeitig halten könne, wenn man auch noch ein Lineal halten oder einen Schlaffi zum BPFSL ziehen muss, hat sich Buckball ausführlich in dem BPFSL-Fotothread geäußert.