Hallo Leute!
Mir ist bewusst, dieser Thread wurde bereits längere Zeit nicht mehr erweitert und der Starter ist eine Weile nicht mehr gesehen. Nichts desto Trotz empfinde ich all die hier gegebenen Antworten sehr ansprechend und zeigen mir auf worum's wirklich geht.
Ich habe annähernd die selben Maße wie der "Gastgeber" und der Kampf in mir dauert nach wie vor noch an. Mittlerweile bin ich 29 und ich hatte zum Glück ein paar sexuelle Kontakte zu verzeichnen. Aufgrund meiner Komplexe und der Einstellung einen zu kleinen Penis zu haben, verliefen die wenigen Kontakte zu denen es kam, meistens mit frühzeitiger Ejakulation gefolgt von einer großen Portion Leid, welche die Abwärtsspirale verstärkten. Dazu kam teilweise harter Konsum von Alkohol am Wochenende, was natürlich ebenfalls nicht zur Verbesserung beitrug und meinen Selbstwert zu Boden riss. Es war ein langer Kampf die Jahre über.
Selbst als ich dann dieses Forum entdeckte war ich so fixiert von der Vorstellung, mir ab nun einen größeren Penis zu holen. Ich kann euch leider nicht sagen ob der Trainingserfolg aufgrund von falschem, zu laschem, unkontinuierlichem Training, der falschen Grundeinstellung dazu, oder auch meiner Genetik ausblieb.
Ich bin nun seit 10 Monaten in Psychotherapie und erkenne mich in vielen Aspekten selbst nicht wieder. Damals sah ich nur Probleme vor meinen Augen, mein Selbstwert war im Keller und ich hatte keine eigene Identität. Denn wie bereits jemand im Thread hier erwähnt hatte, lag mein Fokus nur auf dem einen Problem, meinem Penis. Jenes Hobby, welches ich ausübte war Fitness und Muskelaufbau, aber selbst dies erledigte ich alleine und zuhause in einem dafür vorgesehenen Raum und versuchte damit eigentlich nur zu kompensieren. Somit vergingen die Jahre und ein wirklicher Lernprozess fand nicht unbedingt statt.
Rückblickend hatte ich Glück auf manche richtige Menschen zu stoßen, welche mir neue Perspektiven gaben. Durch sie erkannte ich, was Sex wirklich bedeutet, dass es mehr ist als ein stupides "Rein-Raus" und das ich mit meinem Penis dafür geeignet bin, eine Frau zu befriedigen.
Aufgrund dieses Aufschwungs, leider geprägt von einigen harten Tiefphasen in denen ich meine Perspektiven zu verlieren drohte, begab ich mich in Psychotherapie. Dort konnte ich die richtige Person finden, um all meine Gedanken offen darzulegen. Nun sind 10 Monate seit Beginn der Therapie vergangen und ich bin klarer denn je zuvor. Das Leben ist einfacher ohne diesen Ballast. Ich sehe Lösungen anstatt Probleme, mein Selbstwert is gewachsen, ich bin humorvoller und ich bin befähigt zu Handeln und etwas durchzuziehen. So ehrlich muss ich sein, dass mich mein Penis immer noch nicht zufrieden stellt, aber ich kann leichter damit leben. Und falls der Druck mehr wird, also das Problem größer, dann versuch ich nach Lösungen zu suchen und nicht das Problem zu priorisieren. Alleine dieser Blickwinkel ermöglicht vieles und erleichtert das Leben.
Und jetzt ist Weihnachten und ein neues Jahr bricht bald an. Für mich immer Zeit um das vergangene Jahr revue passieren zu lassen. Ich blicke voller Zuversicht in die Zukunft, denn jedes bevorstehende Problem wird kommen, um mich wachsen zu lassen.
Ich wünsche euch frohe Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr. Ich danke euch in dieser Community für die offenen Ohren und ehrlichen, stärkenden Worte.
PS: Ich hoffe ich darf meinen doch sehr persönlichen Beitrag in diesem Thread so teilen. Is meine Geschichte und passt hier denk ich gut rein